03. November 2021 | Heute ist Weltmännertag. Der Aktionstag findet seit über 20 Jahren jedes Jahr am 3. November statt und hat sich zum Ziel gesetzt, das Thema Männergesundheit und die durchschnittlich 5 Jahre geringere Lebenserwartung von Männern ins Bewusstsein zu rufen. Wachsender Popularität erfreut sich im Monat November auch der Schnurrbart, der durch die Australische Fundraising-Initiative „Movember“ zum Symbol für Männergesundheit geworden ist. Die Initiative und Mitmachaktion lenkt seit 2003 Aufmerksamkeit auf Themen wie psychische Gesundheit und Selbstmordprävention sowie Prostata- und Hodenkrebs. Die Kampagne „Campaign Against Living Miserably“ aus Großbritannien erklärt kurzerhand jeden Tag zum Welt-Aktionstag für die psychische Gesundheit von Männern und auch das Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer & Väter findet, dass Männergesundheit nicht nur im November eine Rolle spielen sollte.

Denn eine Gesundheitspolitik, die Jungen und Männer dezidiert in den Blick nimmt, fristet nach wie vor ein Schattendasein. Das Gesundheitsverhalten von Männern unterscheidet sich gegenüber dem von Frauen: Viele Männer haben ein anderes Risikoverhalten, nutzen Angebote zur Prävention oder zur Früherkennung seltener bzw. später und gehen anders mit körperlichen und psychischen Belastungs­- und Krisensituationen um. Zudem bedeutet ein geschlechtersensibler Blick auf Gesundheit und Krankheit, dass nicht nur körperliche und organische Unterschiede Berücksichtigung finden müssen, sondern auch soziale. Das klingt banal, scheint aber noch nicht bis in den politischen Raum durchgedrungen zu sein. „Selbst schuld“, lautet viel zu häufig die Antwort, wenn man auf die durchschnittlich geringere Lebenserwartung von Männern hinweist, obwohl diese ganz zentral auch mit männerspezifischen Lebensumständen und Bewältigungsmustern zusammenhängt.

>>Das Bundesforum Männer tritt deshalb dafür ein, jungen-­ und männerspezifische Gesundheitsfragen differenziert in den Blick zu nehmen!<<

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zur Verbesserung der Gesundheit von Jungen und Männern 2018 für die Region Europa eine Männergesundheitsstrategie verabschiedet. In Deutschland wurde dieser Impuls bislang nicht aufgegriffen. Das bundesweite Netzwerk Jungen- und Männergesundheit, die Stiftung Männergesundheit und das Bundesforum Männer haben deshalb die Initiative ergriffen, um Ansatzpunkte für eine nationale Männergesundheitsstrategie zu entwickeln. Das im September 2021 veröffentlichte Männergesundheitsmanifest versteht sich als Appell und als Auftrag an den Deutschen Bundestag und die künftige Bundesregierung, die Gesundheit von Jungen und Männern gezielt in den Blick zu nehmen. Es ist es an der Zeit, das Thema Männergesundheit nicht nur im Monat November auf die gesellschaftliche und politische Agenda zu setzen!

Link zum Männergesundheitsmanifest

Veranstaltungen im Movember: