Gesundheit

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Männergesundheit ist anders

„Die“ Männergesundheit – die gibt es nicht. Gleichwohl: Noch immer haben Männer im Durchschnitt eine um knapp fünf Jahre kürzere Lebenserwartung. Das Gesundheitsverhalten von Männern unterscheidet sich gegenüber dem von Frauen: Viele Männer haben ein anderes Risikoverhalten, nutzen Angebote zur Prävention oder zur Früherkennung seltener bzw. später und gehen anders mit körperlichen und psychischen Belastungs- und Krisensituationen um.

Die Gesundheit eines Mannes ist aber nicht nur durch den individuellen Umgang damit bestimmt. Sie ist zugleich durch vielfältige weitere Faktoren geprägt, wie beispielsweise sozioökonomische Lage, Milieu, kulturelle Hintergründe oder sexuelle Orientierung. Insofern gilt es, jungen- und männerspezifische Gesundheitsfragen differenziert in den Blick zu nehmen und insgesamt mehr Geschlechtersensibilität in das Thema Gesundheit zu bringen.

Gesundheitsangebote müssen stärker auf Männer und ihre Lebenslage zugeschnitten werden. Geschlechtersensible Präventions- und Gesundheitsstrukturen ermöglichen Jungen und Männern einen niedrigschwelligen Zugang zum Thema Gesundheit und Selbstsorge.

Beratungsangebote zum Thema Gesundheit und Sexualität sollten speziell auch Männer in den Blick nehmen.

Ein geschlechtersensibles Gesundheitssystem braucht die nachhaltige Qualifizierung von Fachkräften in Bezug auf Geschlechter-/Männersensibilität und Vielfalt.

Die Aufklärung und medizinische Betreuung von Jungen (und Männern) zur sexuellen Gesundheit muss ausgebaut werden. Angebote zur sexuellen Bildung müssen Jungen explizit ansprechen und ihnen einen offenen Umgang mit Sexualität und sexueller Orientierung ermöglichen. Sexualität soll positiv von Selbstbestimmung, Partnerschaftlichkeit und Freiwilligkeit geprägt sein.

Für passförmige Angebote in Diagnostik, Prävention und Therapie braucht es belastbares und nach Geschlecht und weiteren Kriterien differenziertes Wissen. Durch eine geschlechtersensible Gesundheitsberichterstattung, die alle Geschlechter gleichermaßen und differenziert in den Blick nimmt, können die wissenschaftliche Datenlage und Datenqualität verbessert, geschlechtsspezifische Besonderheiten im Gesundheitsbereich besser beschrieben und Forschungslücken geschlossen werden. Dies gilt insbesondere auch für die Erforschung männerspezifischer Gesundheitsressourcen und für den Einfluss von Geschlechterbildern und Identitätsstrukturen auf die individuelle Gesundheit.

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