Jungen, Männer und Väter als Partner und Verbündete für die Gleichstellungspolitik

Wie bereits im vergangenen Jahr, hat das Bundesforum Männer auch dieses Jahr nach der Sommerpause erneut zum Parlamentarischen Frühstück ins Jakob-Kaiser-Haus im Regierungsviertel eingeladen. Bundestagsabgeordnete und deren Mitarbeitende aus den Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Union sind der Einladung am 21. September 2023 gefolgt. In ihrer Begrüßung betonten Bundesforum Männer Vorstandsvorsitzender Thomas Altgeld und Geschäftsführer Dr. Dag Schölper die Dringlichkeit, Männer und Männlichkeit nicht nur pauschal defizitorientiert zu betrachten. Vielmehr sei es zentral, Männer in ihrer Vielfalt für Gleichstellung und Gleichstellungspolitik zu gewinnen und zu begeistern. Dazu müssten auch ihre Anliegen, Bedarfe und der Nutzen, den Jungen und Männer von Gleichstellungspolitik haben, stärker in den Blick genommen werden. Nur so könne es gelingen, Gleichstellung bis zum Ende des Jahrzehnts, wie im Koalitionsvertrag als Ziel formuliert, entscheidend voranzubringen. Ulrike Bahr als Vorsitzende des Familienausschusses dankte dem Bundesforum Männer für seine Arbeit, die Perspektive von Jungen, Männern und Vätern in Gleichstellungspolitik einzubringen und mit dem Web-Portal https://maennerberatungsnetz.de/ niedrigschwellige Angebote zu machen.

Thomas Altgeld

Jungen und Männer als „agents of change“ gewinnen

Im Anschluss wurde an den Tischen lebhaft über unterschiedliche Gesetzesvorhaben und insgesamt über die Rolle von Jungen, Männern und Vätern auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter diskutiert. Erst im März diesen Jahres hatte auch die UN Frauenrechtskommission (FRK) die Notwendigkeit formuliert, Jungen und Männer als „agents of change for gender equality“ zu gewinnen. Das übergreifende gemeinsame Ziel ist die Bekämpfung und Beseitigung von Geschlechterstereotypen, von Sexismus und damit verknüpften sozialen Normen, sowie von Diskriminierung und Gewalt.

Auch Jungen und Männer selbst haben einen Nutzen, wenn einengende und mit hohen gesellschaftlichen Folgekosten verbundene Rollenvorstellungen vom „richtigen Mann-Sein“ überwunden werden. Denn Anforderungen an „Männlichkeit“ sind heute vielfältig – und oft auch widersprüchlich. Dies führt bei vielen Jungen und Männern zu Verunsicherung. Das Spektrum reicht von Aufbruchs- und Gleichstellungsbereiten über Passive und Zögerliche bis hin zu Blockierern und Rückschrittlern. Als Bundesforum Männer sind wir davon überzeugt: Für all diese Jungen, Männer und Väter braucht es passfähige Angebote. Gefordert ist deshalb vor allem eine politische Kultur der Ermutigung und Bestärkung, um Verunsicherung aufzufangen und progressive und gleichstellungsorientierte Bilder von Männlichkeit und Vaterschaft zu fördern.

Thomas Altgeld

„Ich freue mich, dass wir unsere Anliegen als Dachverband für Jungen, Männer und Väter in den politischen Raum senden und unser Verständnis von Gleichstellungspolitik, die Männer aktiv adressiert und in den Blick nimmt, erneut deutlich machen konnten. Ich danke allen Teilnehmenden für den guten Austausch“, resümiert Thomas Altgeld.

Dag Schölper

Thomas Altgeld (l.) und Stephan Buttgereit (r.) im Gespräch mit MdB Ralph Edelhäußer (m.)