35 Unterzeichner:innen aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft – darunter auch das Bundesforum Männer – fordern in einem Offenen Brief an die Bundesregierung, die angekündigte Familienstartzeit endlich auf den Weg zu bringen, damit diese wichtige gleichstellungs- und familienpolitische Maßnahme noch in diesem Jahr in Kraft treten kann. Die zweiwöchige vergütete Freistellung nach der Geburt eines Kindes – für Väter, zweite Elternteile oder Vertrauenspersonen Alleinerziehender – ist im Koalitionsvertrag vereinbart und bereits für 2024 angekündigt. Dass die Familienstartzeit immer noch auf sich warten lässt, trifft auf großes Unverständnis.

„Uns ist die Einführung der Familienstartzeit wichtig, weil der Anfang den Unterschied macht und damit gesellschaftlich das Signal gesendet wird: Väter werden von Beginn an gebraucht! Zur Unterstützung ihrer Partnerin. Zur Stärkung der eigenständigen Vater-Kind-Beziehung. Für eine gleichberechtigte Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit.“
Thomas Altgeld, Vorstandsvorsitzender des Bundesforum Männer e.V.

Als Bundesforuum Männer fordern wir seit vielen Jahren die Einführung einer bezahlten Vaterschaftsfreistellung bzw. Familienstartzeit. Ursprünglich im Zusammenhang mit der EU Vereinbarkeitsrichtlinie. Aktuell nun als Umsetzung der im Koalitionsvertrag der Ampel „Mehr Fortschritt wagen“ gemeinsam verabredeten Maßnahme. Dort heißt es: „Wir werden eine zweiwöchige vergütete Freistellung für die Partnerin oder den Partner nach der Geburt eines Kindes einführen.“ Wenn die Bundesregierung an ihrem Ziel festhalten will, die Gleichstellung von Frauen und Männern in diesem Jahrzehnt zu erreichen, wäre die zügige Umsetzung der Familienstartzeit ein notwendiger Schritt auf dem Weg dahin. Dass dies womöglich auch rechtlich geboten ist und keineswegs im Gegensatz zu ökonomischen Erwägungen stehen muss, haben wir zuletzt am 9. Mai 2024 zum Vatertag deutlich gemacht.