Lassen Sie uns über gleichstelltungsorientierte Männerpolitik sprechen!

Unter dem Motto »Lassen Sie uns über gleichstellungs­orientierte Männerpolitik sprechen!« hat das Bundesforum Männer am 28. September 2022 Abgeordnete des Bundestages ein Jahr nach der Bundestagswahl zu einem parlamentarischen Frühstück eingeladen. Der Vorsitzende des Bundesforums, Thomas Altgeld, begrüßte die Abgeordneten und machte deutlich, dass Gleichstellungspolitik angesichts der vielfältigen Krisen unter Legitimierungsdruck stehe, aber genau wegen dieser gesellschaftlichen Herausforderungen auf der politischen Agenda ganz nach oben gehöre.

Thomas Altgeld
Klaus Schwerma

Dr. Dag Schölper, Geschäftsführer des Bundesforum Männer, unterstrich in diesem Zusammenhang, dass Vereinbarkeitsfragen nicht als Luxusprobleme anzusehen sind, sondern auch volkswirtschaftlich betrachtet vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des akuten Fachkräftemangels dringend gelöst werden müssen. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Partnerschaftsfreistellung und die Lohnersatzleistung bei Arbeitszeitreduzierung wegen Angehörigenpflege, seien zentrale Bausteine, um die Weichen endlich auf „share the care“ zu stellen und den Gender Pay Gap zu schließen. Die Politik müsse bei geplanten Maßnahmen endlich auch Väter und Männer unmittelbar adressieren. Etwa dann, wenn es darum gehe, Beruf und Karriere mit privater Sorgearbeit in Einklang zu bringen. Dies gelte auch für die Gesundheitspolitik, wie Thomas Altgeld ergänzte, in der endlich eine klare Strategie entwickelt werden müsse. Ziel solle es sein, dass Männern gesundheitliche Selbstfürsorge selbstverständlich werde. Von Ländern wie Irland oder Neuseeland könne dabei exemplarisch gelernt werden.

Während des Frühstücks diskutierten die anwesenden Abgeordneten und ihre Mitarbeitenden gemeinsam mit den Mitgliedern des Vorstands und Referenten der Geschäftsstelle des Bundesforums Männer zu den Themen Vereinbarkeit & Care, Gewalt & Beratung und Gesundheit & Lebenserwartung.

Große Einigkeit bestand darin, dass Gleichstellung insgesamt und darin auch die Bedarfe von Jungen, Männern und Vätern politisch in den Blick genommen werden müssen.

Wir danken allen Teilnehmer:innen für die konstruktiven Gespräche!

Dag Schölper