10. Dezember 2019 | Berlin: „Der Gegenwind, der der gesamten Frage von Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit aktuell entgegenschlägt, hat sich deutlich verschärft und abgekühlt.“ So Stephan Buttgereit, der stellvertende Vorsitzende, in seiner Begrüßung zum Jahresempfang des Bundesforum Männer – Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e. V., der am 10. Dezember 2019 in Berlin stattfand.

Männer gewinnen

Stephan Buttgereit, stellv. Vorsitzender Bundesforum Männer

Umso bedeutsamer sei es, dass Bundesministerin Giffey in letzter Zeit immer wieder deutlich zu erkennen gebe, dass die Anliegen und Bedürfnisse von Jungen und Männern für sie mit in den Fokus einer modernen Gleichstellungspolitik gehörten. Mit Blick auf die Arbeit des Bundesforum Männer betonte Buttgereit: „Wir wollen die Brücke zwischen staatlicher Politik und zivilgesellschaftlichem Handeln schlagen. Denn wir sind davon völlig überzeugt, dass Männer von einer richtig gemachten Gleichstellungspolitik viel zu gewinnen haben. Gleichzeitig steht für uns fest, dass wir noch mehr Männer für eine moderne Gleichstellungspolitik gewinnen müssen, um sie nachhaltig nach vorn zu bringen.

Solidarisch unterhaken

Daniela Behrens, Leiterin der Abteilung Gleichstellung im BMFSFJ, hob in ihrem Vortrag ebenfalls hervor, dass es aktuell nicht leichter werde in Sachen Gleichstellung und es daher umso wichtiger sei, sich solidarisch unterzuhaken.

Daniela Behrens, Leiterin der Abteilung Gleichstellung im BMFSFJ

Rund 80 % der Männer seien der Gleichstellung der Geschlechter positiv gegenüber eingestellt. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, dass in der gleichstellungspolitischen Analyse wie auch in der strategischen Planung Jungen und Männer mit im Blick sind. Männer bräuchten „Entfaltungsfreiheit“ anstatt immer wieder auf die Rolle als „Ernährer und Beschützer“ festgelegt zu werden.

Gleichstellungsorientierte Männerpolitik

Gleichstellungsorientierte Männerpolitik umfasst kommunale wie internationale Perspektiven, wie Dr. Dag Schölper, Geschäftsführer des Bundesforum Männer, in seinem Vortrag betonte.

Dr. Dag Schölper, Geschäftsführer Bundesforum Männer

Beratungsangebote für Männer in ihren unterschiedlichsten Bedarfslagen vor Ort gehörten demnach genauso dazu wie die solidarische Positionierung auf internationeler Ebene für die Rechte von Mädchen und Frauen unter Einschluss von queeren und intersektionalen Perspektiven. Ziel sei es, mehr Männer für moderne Gleichstellungspolitik zu gewinnen und neue Männlichkeitsbilder zu stärken – im Sinne von Caring Masculinities.