Männer gehen sehr unterschiedlich mit ihrer Gesundheit und Krankheiten um. Männergesundheit ist durch viele weitere Faktoren geprägt, wie beispielsweise sozioökonomische Lage, Milieu, kulturelle Hintergründe oder sexuelle Orientierung.
Jungen und Männer brauchen geschlechtergerechte Angebote der Prävention und Gesundheitsversorgung
Das Gesundheitsverhalten von Männern unterscheidet sich gegenüber dem von Frauen: Viele Männer haben ein anderes Risikoverhalten, nutzen Angebote zur Prävention oder zur Früherkennung seltener bzw. später und gehen anders mit körperlichen und psychischen Belastungs und Krisen-situationen um. Das Bundesforum Männer tritt dafür ein, jungen und männerspezifische Gesundheitsfragen differenziert in den Blick zu nehmen:
Ausbau einer geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung: Gesundheitsangebote müssen stärker auf Männer und ihre Lebenslage zugeschnitten werden. Geschlechtersensible Präventions und Gesundheitsstrukturen ermöglichen Jungen und Männern einen niedrigschwelligen Zugang zum Thema Gesundheit und Selbstsorge.
Verbesserung der geschlechtersensiblen Sexualaufklärung: Die Aufklärung und medizinische Betreuung von Jungen (und Männern) zur sexuellen Gesundheit müssen ausgebaut werden. Angebote zur sexuellen Bildung müssen Jungen explizit ansprechen und ihnen einen offenen Umgang mit Sexualität und sexueller Orientierung ermöglichen. Sexualität soll positiv von Selbstbestimmung, Partnerschaftlichkeit und Freiwilligkeit geprägt sein.
Geschlechtersensible Qualifizierung von Fachkräften im Gesundheitssystem: Ein geschlechtersensibles Gesundheitssystem braucht die Qualifizierung von Fachkräften in Bezug auf Geschlechter/Männersensibilität und Vielfalt.
Nötig ist eine regelmäßige geschlechtersensible Gesundheitsberichterstattung
Männer haben unterschiedliche Bedarfe an Gesundheitsangeboten. Für passförmige Angebote in Diagnostik, Prävention und Therapie muss be lastbares Wissen zu Ursachen und Hintergründen vorhanden sein. Das ist nur unzureichend der Fall.
Durch eine geschlechtersensible Gesundheitsberichterstattung, die alle Geschlechter gleichermaßen und differenziert in den Blick nimmt, können die wissenschaftliche Datenlage und Datenqualität verbessert, geschlechtsspezifische Besonderheiten im Gesundheitsbereich adäquater beschrieben und Forschungslücken geschlossen werden. Dies gilt insbesondere für die Erforschung männerspezifischer Gesundheitsressourcen und für den Einfluss von Geschlechterbildern und Identitätsstrukturen auf die individuelle Gesundheit.