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Eine digitale Nabelschnur in Form der Datenflatrate versorgt uns jederzeit und dank des Smartphones an jedem Ort zuverlässig und ohne große eigene Anstrengung mit emotionalen Nährstoffen. Insbesondere sexuelle Angebote im Netz sind in der Lage, vielfältigste Bedürfnisse und Sehnsüchte anzusprechen und neue zu generieren. Durch die einfache, schnelle Verfügbarkeit des virtuellen Kicks und die intensive Belohnungserfahrung lernen bereits viele Kinder und Jugendliche, Pornografie als hochwirksame Selbstmedikation gegen Langeweile, Stress oder Einsamkeit kennen. Darum ist es nicht verwunderlich, dass die Prävalenzzahlen in diesem Bereich hoch sind.

In der Tagesfortbildung wird neben der Erörterung der Besonderheiten und Bedingungsfaktoren dieser Verhaltenssucht und der Psychodynamik anhand von Fallbeispielen ein bewährtes integratives Behandlungskonzept der Online-Sexsucht vorgestellt. Ein langjähriger exzessiver Pornografie– oder Cybersexkonsum kann abgesehen von einer möglichen Suchtdynamik in verschiedenen Bereichen Probleme bereiten. Darum wird u.a. auch die Frage beleuchtet, wie sich eine in den virtuellen Erfahrungsraum verlagerte anonym gelebte Sexualität auf die Wahrnehmung und Regulierung eigener Gefühle und Bedürfnisse sowie auf die Fähigkeit zu Empathie und Intimität in der Partnerschaft auswirkt. Wo Medieninhalte als psychische Prothese fungieren, die geeignet sind, echte Emotionalität und wirkliche Begegnung zu verdrängen, ist Entfremdung ein Kernsymptom, das uns therapeutisch neu herausfordert: Wie können wir Betroffenen helfen, den Weg von der Entfremdung zur Entdeckung der Wirklichkeit – eigener Gefühle, echter Beziehungen und stimmiger Lust und Lebendigkeit (wieder) zu finden?

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