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Arbeit

Männer stehen im Berufsleben häufifg unter dem Druck. Traditionelle Rollenbilder führen dazu, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer weniger unterstützt wird, etwa durch fehlende Akzeptanz für Teilzeitarbeit oder Elternzeit. Zudem setzen hohe Leistungs- und Erwartungsansprüche viele Männer unter erheblichen psychischen Druck, besonders wenn familiäre und berufliche Pflichten kollidieren. Diese Herausforderungen erfordern eine Neuverteilung der Verantwortungen und den Abbau gesellschaftlicher Stereotype.

Arbeit neu denken – mehr Balance für Männer zwischen Beruf und Privatleben

Erwerbs- und Sorgearbeit sind noch immer ungleich zwischen den Geschlechtern verteilt. Der Begriff „Arbeit“ bezieht sich meist auf Erwerbstätigkeit, während Sorgearbeit – wie Kinderbetreuung, Haushalt oder Pflege – oft weniger Beachtung findet, obwohl sie für die Gesellschaft essenziell ist.

Der Ausweg aus der „Ernährer-Falle“ fordert neue Rollenbilder und ein gleichwertiges Zusammenspiel von Beruf und Sorgearbeit. Um Chancengleichheit zu schaffen, braucht es die Überwindung struktureller Benachteiligungen und geschlechtsbezogener Stereotype.

Vereinbarkeitsbedarfe und Freistellungsoptionen für Beschäftigte

Sorgearbeit ist ein Vereinbarkeitsthema. Männer sind für die Erziehung und Betreuung ihrer Kinder oder die Pflege von Angehörigen verantwortlich. Das muss gesellschaftlich und politisch anerkannt und klar erwünscht sein. Eltern minderjähriger Kinder und pflegende Angehörige brauchen erweiterte Freistellungsoptionen mit Lohnersatzleistungen.

Wandel der Unternehmenskultur

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist auch für Männer zunehmend wichtig. Traditionelle Rollenbilder wandeln sich, und immer mehr Männer wollen sich stärker in die Familienarbeit einbringen. Unternehmen, welche die Vereinbarkeitsbedarfe ihrer Beschäftigten anerkennen, reagieren darauf mit einer Kultur des Vertrauens und mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung, fördern Väterzeiten und bieten Programme zur Work-Life-Balance an. Dieser Wandel stärkt die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeiter:innen.

Flexible Arbeitszeitmuster je nach Lebensphase

Seit Anfang 2019 gibt es eine Brückenteilzeit (Gesetz zur Weiterentwicklung des Teilzeitrechts). Das ermöglicht befristet auf Teilzeit zu reduzieren und auf Vollzeit zurückzukehren. Die Brückenteilzeit ist nur für Betriebe mit mehr als 45 Beschäftigten geregelt. Teilzeit mit Rückkehrrecht muss aber für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gelten. Zudem müssen die Normalarbeitszeit verkürzt, eine vollzeitnahe Teilzeitkultur aufgewertet und flexible Arbeitszeitmuster je nach Lebensphase ermöglicht werden.

BFM Betriebsbefragung „Männer und Gleichstellung“

Männer, Arbeit, Gleichstellung – was interessiert Führungskräfte, Personaler:innen und Betriebsangehörige? Welche Maßnahmen sind wichtig? Im EU-Projekt „Fostering Sustainable Masculinities“ haben wir eine Betriebsbefragung erstellt, um Antworten zu erhalten.
Ziel war es, den Bedarf an Maßnahmen in der Arbeitswelt zu erheben, die Männer im Kontext von Gleichstellung und Genderfragen adressieren. Welche Branchen äußern welche Bedarfe? Welche Themen und Maßnahmen werden nachgefragt? Gibt es Auffälligkeiten in den Antworten? Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Etwa 300 Personen nahmen zwischen November und Dezember 2023 teil.
Die Antworten zeigen, dass Vaterschaft, Gesundheit und Kommunikation in Betrieben als besonders wichtig gelten. Es gibt Unterschiede zwischen Frauen und Männern.

Bündnis Sorgearbeit fair teilen

Das Bundesforum Männer ist Mitglied im “Bündnis Sorgearbeit fair teilen”. Das Bündnis setzt sich für die gerechte und partnerschaftliche Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern ein. Das Bündnis zielt darauf ab, vorhandene Ungleichheiten in der Verteilung der Sorgearbeit zu reduzieren, strukturelle Benachteiligungen abzubauen und geschlechterstereotype Vorstellungen aufzubrechen. Es fördert die gleiche Verwirklichungschancen für alle Geschlechter und sensibilisiert Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für die gerechte Verteilung von Sorgearbeit. Dadurch öffnen sich auch für Männer neue Räume, mehr Verantwortung für Partnerschaft und Familie zu übernehmen, unabhängig von geschlechtlichen Arbeitsaufteilungen und Rollenzuschreibungen.

Downloads und Links

Mehr Beiträge zum Thema Arbeit

Was sind aktuelle Themen und was ist besonders wichtig? Hier finden Sie eine Auswahl an Beiträgen und gleichstellungspolitische Perspektiven zum Thema Arbeit.