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„Gleichstellung braucht alle“ – Rückblick auf die 69. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission

10. März 21. März

Auch in diesem Jahr nahm das Bundesforum Männer (BFM) vom 10. bis 21. März an der 69. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission (FRK) bzw. Commission on the Status of Women (CSW) teil, um die Perspektiven von Jungen und Männern in die internationale Gleichstellungsdebatte einzubringen.

Sima Bahous, Leiterin von UN Women, warnte eindringlich vor einem global zunehmenden Backlash gegen Frauenrechte. UN-Generalsekretär António Guterres betonte in seiner Auftaktrede, dass die Gleichstellung der Geschlechter ein zentrales politisches Ziel bleiben müsse. In diesem Kontext ist das Zustandekommen einer gemeinsamen politischen Erklärung der Mitgliedsstaaten ein bedeutsames Signal – gerade angesichts zunehmender Polarisierung in Fragen der Geschlechtergerechtigkeit.

Männer als Verbündete – Ein wichtige Perspektiverweiterung

Inhaltlich bekräftigt die Erklärung (E/CN.6/2025/L.1) nicht nur die Relevanz der Pekinger Aktionsplattform, sondern rückt die Notwendigkeit einer strukturellen Gleichstellung in den Mittelpunkt. Besonders begrüßenswert aus Sicht einer gleichstellungsorientierten Männerpolitik ist die explizite Anerkennung der Rolle von Jungen und Männern als „strategische Partner und Verbündete“ in der Gleichstellungsarbeit. Diese Sichtweise ist essenziell für nachhaltigen Wandel – nicht nur für Frauen und Mädchen, sondern auch für Jungen und Männer selbst.

Politische Erklärung zum 30-jährigen Jubiläum der Pekinger Aktionsplattform

Soziale Normen hinterfragen – Geschlechterrollen transformieren

Die Erklärung betont zudem die Notwendigkeit von Maßnahmen, um stereotype Geschlechterrollen und diskriminierende soziale Normen zu überwinden. Dies stellt eine wichtige Grundlage dar, um auch Jungen eine freie Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen oder Care-Verantwortung von Vätern anzuerkennen und Männer für Gleichstellungspolitik zu gewinnen. Darauf zielt auch die gemeinsame Erklärung der deutschsprachigen Verbände für Männerarbeit ab, über die wir auf und am Rand der Sitzung mit zahlreichen Besucher*innen ins Gespräch kamen.

Geiselschutz in bewaffneten Konflikten

Mit der Resolution E/CN.6/2025/L.3 wird die Notwendigkeit hervorgehoben, Frauen und Kinder, die in bewaffneten Konflikten als Geiseln genommen oder inhaftiert wurden, zu schützen und zu befreien. Auch wenn der Fokus auf Frauen und Mädchen liegt, wird unterstrichen, dass auch Jungen Opfer solcher Gewalt werden können. Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, Gleichstellungspolitik als ganzheitliches Menschenrechtsanliegen zu verstehen, das sich gegen alle Formen geschlechtsbezogener Gewalt richtet.

Resolution zu Frauen und Kindern in bewaffneten Konflikten

Zentrale Zukunftsthemen der Gleichstellung auf der Agenda – Care-Arbeit, Klimakrise und soziale Gerechtigkeit

Die Beschlüsse zur thematischen Ausrichtung der kommenden Jahre zeigen: Gleichstellungspolitik wird in den nächsten Jahren verstärkt Themen wie Klimawandel, Care-Arbeit, Zugang zu Justiz und Armutsbekämpfung aufgreifen. Besonders der Schwerpunkt der 72. Sitzung im Jahr 2028 – „Anerkennung und Stärkung von Betreuungs- und Unterstützungssystemen“ – ist aus Perspektive einer modernen Männerpolitik zentral. Hier bieten sich Anknüpfungspunkte, um Sorgearbeit auch als Männerthema zu etablieren und Care-Arbeit geschlechtergerecht zu verteilen.

Mehrjahresarbeitsprogramm der Kommission

Fazit

Die zwei Wochen in New York haben eindrucksvoll gezeigt: Geschlechtergerechtigkeit muss immer wieder neu hergestellt, verteidigt und mit Leben gefüllt werden – gerade in einer Zeit, in der antifeministische Stimmen lauter werden und Gleichstellungspolitik weltweit unter Druck gerät.

Unser Dank gilt allen internationalen und nationalen Partner:innen, die mit uns in diesen Tagen Impulse und klare Zeichen in Richtung Gleichstellung gesetzt haben. Ebenso danken wir der deutschen Delegation und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für das Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit.

Die zahlreichen Gespräche, Panels und Begegnungen auf der FRK haben uns darin bestärkt, dass die Einbindung von Jungen und Männern in die Gleichstellungsarbeit kein „nice-to-have“, sondern ein entscheidender Hebel für nachhaltigen Fortschritt ist. In diesem Sinne ist es auch zu begrüßen, dass unser globaler Netzwerkpartner, die MenEngage Alliance, auch in Kooperation mit vielen Länderdelegationen und UN-Landesvertretungen an Profil und Sichtbarkeit gewonnen hat.

Bericht des UN-Generalsekretärs zur 30-jährigen Überprüfung und Bewertung der Pekinger Erklärung
760 United Nations Plaza
New York, New York 10017 United States