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Nicht nur auf TikTok – wie die Manosphere Krisen junger Männer nutzt

7. November 17:00 8. November 15:00

Wenn Jungen und junge Männer in ihrem Umfeld als männlich wahrgenommen werden wollen, suchen sie Orientierung. Scheinbar einfache Anleitungen dafür gibt es von Influencern der Manosphere. Doch nicht selten verschärfen sich dadurch die ohnehin bestehende Krisensituationen im Leben junger Männer.

Über diese und weitere Themen sprachen Tobias Spiegelberg von Detox Identity und BFM-Referent Peter Bienwald auf Einladung des Gleichstellungsbüros in Flensburg. Zunächst am 7. November beim Vortrag „Jungs* in Krisenzeiten“ und am darauffolgenden Tag beim Multiplikator:innen-Workshop „Tik Toxische Männlichkeit“.

Krisenherd Einsamkeit: Das Ideal des „einsamen Wolfes“

Der Vortrag am ersten Veranstaltungstag machte Dynamiken sichtbar, die die Lebenswelt vieler Jungen prägen. Im Fokus stand, wie Akteure der Manosphere Krisen wie Einsamkeit, Zukunftsängste und den Druck zur Selbstoptimierung gezielt ausnutzen. Schon wenige Minuten nach Anmeldung bekommen Jungen auf TikTok Inhalte angezeigt, die genau darauf abzielen.

Von der Manosphere propagierte Lösungen, die Härte, Rückzug und Dominanz in den Vordergrund stellen, produzieren schlussendlich nur Verlierer:innen. Das Streben danach, ein unnahbarer „Sigma-Male“ – ein einsamer Wolf – zu werden, verstärkt die ohnehin schon bestehende Einsamkeitskrise. Im Wertekosmos der Manosphere wird Vulnerabilität abgewertet und Ressentiments gegen vulnerable Gruppen geschürt. Tatsächliche Unterstützung in ihren krisenhaften Lebensrealitäten erfahren junge Männer kaum. Denn hinter der Manosphere verbirgt sich auch ein lukratives Geschäftsmodell, bei dem Influencer mit der Not ihrer Zielgruppen Kasse machen. 

Nachhaltige Männlichkeit als Alternative

Wie Inhalte aussehen können, die eine positive Alternative zum „Sigma-Male“ anbieten, wurde während des Multiplikator:innen-Workshops skizziert. Die Teilnehmenden erarbeiteten zunächst die Funktionsweisen von Social-Media-Plattformen und welche Männlichkeitsbilder dort vermittelt werden, um später eigene Inhalte zu kreieren. Im Fokus standen emotional verfügbare und empathische Männlichkeitsbilder. Dabei zeigte sich, dass auch Inhalte nachhaltiger Männlichkeit – richtig konzipiert und authentisch vermittelt – die Zielgruppe schnell erreichen können.

Mehr zum Thema

Der Multiplikator:innen-Workshop in Flensburg schloss an den Fachkräfte-Workshop „Rein in die Manosphere“ –gleichstellungsorientierten Arbeit mit jungen Männern“ an, der vom 20.-21. November in Bonn stattfand.

Über TikTok, Instragram und Co werden junge Männer auf der Suche nach Halt und Identität zunehmend in antifeministische und rechte Ideologien radikalisiert. Im WAS TUN-Podcast erzählen Caspar Weimann von onlinethater.live und Tobi Spiegelberg von Detox Identity, was sie dagegen tun. Tobi Spiegelberg hinterfragt in Workshops mit Schüler:innen antifeministische Einstellungen und Geschlechtererwartungen. Caspar Weimann verbreiten mit dem Projekt „Myke“ über TikTok emphatische und zugewandte Botschaften, um die rechte Radikalisierungsspirale zu unterbrechen.

030 275 811 22

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