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Lost Boys? Warum junge Männer rechte Antworten suchen
3. Juli • 18:00 — 19:30
„Echte Männer sind rechts“, tönt es aus dem Handylautsprecher – zu sehen: ein schnell geschnittenes TikTok-Video mit AfD-Politiker Maximilian Krah. Solche Inhalte erreichen millionenfach junge Männer. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass rechte Akteure gezielt an Einfluss gewinnen – nicht nur in Wahlergebnissen, sondern auch in den sozialen, kulturellen und digitalen Räumen junger Menschen.
Junge Männer scheinen besonders empfänglich für diese Botschaften zu sein – für bestimmte Männlichkeitsbilder, für einfache Antworten, für identitätsstiftende Abgrenzung. Was steckt hinter dieser Entwicklung? Ist sie Ausdruck von Rebellion, ein Rückschritt oder etwas ganz anderes?
Es stellt sich auch die Frage, welche Rolle Männlichkeitsbilder für die politische Orientierung spielen? Welche Strategien verfolgen rechte Akteure gezielt gegenüber jungen Männern? Und wie kann politische Bildung, Prävention oder Jugendarbeit darauf reagieren – ohne zu pauschalisieren, aber mit Haltung?
In dieser 90-minütigen Online-Veranstaltung will sich die Heinrich Böll Stiftung dem Thema aus verschiedenen Perspektiven annähern. Nach einem kurzen Überblick über aktuelle Entwicklungen wird gemeinsam mit Gästen diskutieren, welche gesellschaftlichen Dynamiken hinter dem Rechtsruck junger Männer stehen – und welche Ansätze es braucht, um diesen Entwicklungen zu begegnen.
Es diskutieren:
Yannik Markhof von Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.. Mit einer theoretischen und empirischen Linse seiner wissenschaftlichen Arbeit zur Mannosphäre und Männlichkeitsangeboten der extremen Rechten, schafft er die Brücke zwischen Phänomen und Erklärung. Im Projekt GERDEA beforscht er die Auseinandersetzungen einer sich flexibilisierenden Geschlechterordnung und dem Wirken der (extremen) Rechte – insbesondere im digitalen Raum.
Peter Bienwald vom Bundesforum Männer. Er hat viele Jahre als geschäftsführender Bildungsreferent für die LAG Männer- und Jungenarbeit in Sachsen gearbeitet. Er kennt dadurch nicht nur die Perspektiven junger Männer aus erster Hand, sondern arbeitet auch aktuell an Strategien und Methoden um junge Männer zu erreichen. Er spricht also nicht nur über junge Männern, sondern auch mit Ihnen; er weiß wo Schwierigkeiten liegen und wie man Brücken schlagen kann.
Moderiert von Henrique Heiermann – Politikwissenschaftler