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Vaterschaft im Wandel – Neue Väter, alte Hürden

Wie hat sich das Bild von Vaterschaft in den letzten Jahrzehnten verändert? Welche Fortschritte gibt es – und welche Hürden bleiben bestehen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Fachbeitrags „Vaterschaft im Wandel – Zwischen Erneuerung und Tradition“, den Karsten Kassner und Dr. Marc Gärtner, Fachreferenten beim Bundesforum Männer, für das Magazin des Kinderschutzbunds verfasst haben.

In dem Fachbeitrag beleuchten die Autoren den gesellschaftlichen Wandel, aktuelle Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze für eine partnerschaftlichere Elternschaft. Es wird analysiert, warum das traditionelle Rollenbild des Alleinverdieners noch immer so wirkmächtig ist und wie politische Rahmenbedingungen wie das Ehegattensplitting und unzureichende Betreuungsangebote den Wandel erschweren. Gleichzeitig zeigen die Autoren auf, wie eine neue Generation von Vätern sich zunehmend aktiv in die Familienarbeit einbringt und welche positiven Effekte dies auf Kinder und die Partnerschaft hat. 

Der Wandel des Vaterbildes

Das klassische Rollenbild, in dem der Vater Alleinverdiener und „Feierabend-Papa“ ist, weicht zunehmend einem neuen Leitbild: dem engagierten Vater. Viele Männer möchten heute mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und aktiv Verantwortung übernehmen – eine Entwicklung, die oft als „neue Väter“ beschrieben wird. Doch trotz dieser positiven Veränderung bleibt das modernisierte Ernährermodell dominant. Viele Väter arbeiten weiterhin Vollzeit, während Mütter Teilzeit arbeiten und den Großteil der Sorgearbeit tragen. 

Wunsch und Wirklichkeit

Umfragen zeigen, dass 44 % der Paare ein partnerschaftliches Modell ideal finden, in dem Erwerbs- und Sorgearbeit gleichberechtigt aufgeteilt werden. In der Realität leben jedoch nur 21 % der Familien dieses Modell. Stattdessen kehren viele nach der Geburt eines Kindes in traditionelle Rollen zurück: Die Mutter reduziert ihre Arbeitszeit, der Vater bleibt Hauptverdiener. Diese sogenannte Retraditionalisierung wird durch strukturelle Hürden wie steuerliche Regelungen oder fehlende Betreuungsangebote verstärkt. 

Die Bedeutung von Vätern für Kinder

Väter spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung ihrer Kinder. Eine enge Vater-Kind-Beziehung stärkt das Selbstvertrauen, die soziale Kompetenz und die emotionale Entwicklung von Kindern. Studien zeigen, dass Väter von Anfang an die Fähigkeit besitzen, eine intensive Bindung aufzubauen – wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen. Ihre Präsenz bietet ein anderes Anregungspotenzial als das der Mütter und bereichert die Entwicklung der Kinder auf einzigartige Weise. 

Was Väter heute brauchen

Damit Väter ihre Rolle als engagierte Eltern wahrnehmen können, braucht es neue Rahmenbedingungen: 

  • Bezahlte Freistellungen nach der Geburt (z. B. eine Familienstartzeit). 
  • Flexiblere Arbeitszeitmodelle. 
  • Mehr Partnermonate beim Elterngeld. 

Neben politischen Veränderungen ist auch ein gesellschaftlicher Wandel nötig, der traditionelle Rollenerwartungen hinterfragt und mehr Raum für partnerschaftliche Elternschaft schafft.

Lesen Sie den vollständigen Fachbeitrag

Der vollständige Fachbeitrag von Karsten Kassner und Dr. Marc Gärtner geht detailliert auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, individuelle Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze ein.