Alter
Älter werdende Männer haben besondere Herausforderungen, von gesundheitlichen Risiken bis hin zu veränderten Rollenbildern. Es gilt, neue Wege zu finden, um Wohlbefinden, soziale Teilhabe und ein aktives Leben im Alter zu fördern.
Übergänge geschlechtersensibel gestalten
Für viele Männer ist ihre Berufstätigkeit enorm prägend und mit dem Berufsausstieg endet ein zentraler Lebensabschnitt. Für manchen Mann ist es schwierig, den Übergang in die nachberufliche Lebensphase aktiv zu gestalten und einen neuen Alltag zu entwickeln. Eine geschlechtersensible Altenpolitik schafft Voraussetzungen und Strukturen für ein gutes Leben in der nachberuflichen Phase. Gerade Männer, die aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind, brauchen Unterstützung und Ermutigung, um neue Perspektiven zu enwickeln und aktiv zu bleiben.
Mehr ältere Männer ins Ehrenamt
Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben ist individuell und gesellschaftlich wertvoll, nicht zuletzt um Wissen und Kompetenzen weiterzugeben. Ältere Männer brauchen hierzu adäquate Gelegenheitsstrukturen. Neben passgenauen Freizeit- und Bildungsangeboten können dies ehrenamtliche Tätigkeiten sein, die spezifisch auf die Interessen, Bedarfe und Kompetenzen älterer Männer zugeschnitten sind.
Fürsorglichkeit als Verantwortung
Älterer Männer haben vieles zu geben. Zum Beispiel können sie als aktive Großväter für die Enkelgeneration wichtige fürsorgliche Bezugspersonen sein. Damit übernehmen sie zugleich Vorbildfunktion gegenüber der jüngeren Männer- und Vätergeneration.
Pflege geschlechtergerecht gestalten
Männersensible und geschlechtergerechte Pflege bedeutet, das Geschlecht der zu pflegenden Menschen zu beachten und Wünsche und Bedarfe älterer Männer zu berücksichtigen. Dazu gehört auch, die Themen Abhängigkeit und Autonomieverlust im Zusammenhang mit Pflegebedürftigkeit geschlechtersensibel zu begleiten.
Gleichzeitig sind immer mehr Männer aktiv in der (häuslichen) Angehörigenpflege – vor allem in der nachberuflichen Phase und in langjährigen Ehen oder Partnerschaften. Aber auch berufstätige Männer übernehmen zunehmend mehr Verantwortung in der Pflege von Angehörigen.
Mehr Geschlechtersensibilität und mehr Männer in der Alten- und Pflegearbeit
Die Genderkompetenz der Fachkräfte im Feld muss gestärkt werden. Zugleich müssen mehr Männer für eine Tätigkeit in der Alten- und Pflegearbeit interessiert und qualifiziert werden. Insgesamt braucht es Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen, welche die spezifischen Bedarfe von Männern (auch kultursensibel) berücksichtigen.
Mehr Schutz und Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt in der Pflege
In Pflegeheimen oder in der häuslichen Pflege werden auch ältere Männer Opfer von Gewalt. Das muss aufgedeckt und effektiv verhindert werden.
Stärkung männlicher Pflegender
Männliche Pflegende können in ihrem Alltag gestärkt werden, indem bereits vorhandene Informations- und Beratungsangebote, wie bspw. Pflegekurse, Pflegeberatungen der Pflegekassen oder Gesprächsgruppen, zielgruppenspezifisch stärker auch auf Männer ausgerichtet und insgesamt gendersensibel ausgestaltet werden. Insgesamt müssen Sozialberatungsstellen und Pflegeverbände stärker für das Thema Männer in der Angehörigenpflege sensibilisiert werden und dies auch in ihren Angeboten angemessenen berücksichtigen.
Pflegesensible Unternehmenskultur
Erwerbstätige pflegende Männer brauchen betriebliche Rahmenbedingungen, die ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ermöglichen. Dies bedeutet vor allem verlässliche und flexible Zeitstrukturen am Arbeitsplatz und die Möglichkeit eines befristeten Ausstiegs oder von Teilzeitarbeit. Über die bisher geltenden Leistungen Pflegezeit, Familienpflegezeit und Pflegeunterstützungsgeld hinaus, braucht es eine reformierte Pflegezeit mit Lohnersatzleistung (analog zum Elterngeld).
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