10 Jahre Bundesforum Männer
Berlin | Vor 10 Jahren schlossen sich in Berlin Vereine und Netzwerke aus dem Bereich der Jungen-, Männer- und Väterarbeit mit Gewerkschaften, Kirchen, Schwulenverbänden und Bildungsträgern zusammen, um eine neue Art von Männerpolitik, eine gleichstellungsorientierte Politik für Jungen, Männer und Väter zu erschaffen. Martin Rosowski, der erste Vorstandsvorsitzender des Bundesforum Männer, brachte die Gründungsmotivation auf den Punkt: „Die männerpolitische Zersplitterung muss ein Ende haben!“
Männer gewinnen – für und durch Gleichstellungspolitik
Das Ziel des Bundesverbandes ist die Gleichstellung der Geschlechter. Erreicht werden kann es nur, wenn Männer mitmachen. Warum sollten sie? Weil es um Gerechtigkeit geht, aber auch um ihr Wohlbefinden, ihre Partnerschaften, ihre Kinder.
Unter Corona-Bedingungen wurde deutlich, dass es auch für Männer um viel geht, um Sorge- und Pflegearbeit, aktive Vaterschaft (besonders nach Trennung), Partnerschaftsgewalt, Isolation im Alter. Kurz: Männer haben viel zu gewinnen. Daher betont das Bundesforum Männer sowohl die Verantwortung als auch die Vorteile und Chancen von Gleichstellungspolitik für Jungen, Männer und Väter.
„Jungen werden noch immer in stereotype Rollenerwartungen gepresst. Männern wird Härte und Gefühlskontrolle abverlangt und ihre Verletzlichkeit ignoriert. Väter werden auf ihre Ernährerfunktion reduziert. Das will das Bundesforum Männer überwinden. Dabei sind nicht Feministinnen unsere Gegner, sondern all jene gesellschaftlichen Kräfte, die einen Wandel zu mehr Geschlechtergerechtigkeit blockieren. Diese Haltung unterscheidet uns von den selbsternannten Männerrechtlern oder Maskulisten.“
Dr. Dag Schölper, Geschäftsführer BFM
„Fürsorgende Männlichkeit ist ein zentrales Leitbild des Bundesforum Männer. Damit ist die Haltung verbunden, solidarisch Sorge für sich und andere zu übernehmen – im familialen Kontext ebenso wie bei Fragen der eigenen Gesundheit oder der gesellschaftlichen Abwertung von Weiblichkeit und Homosexualität. Wichtig ist uns aber auch, wohlwollend auf Jungen, Männer und Väter zu schauen und vorurteilsfrei vorhandene Benachteiligungen zu benennen. Die strukturelle Ungleichheit der Geschlechter und die vielfältigen Formen der Benachteiligung von Mädchen und Frauen sollen damit keineswegs kleingeredet werden. Im Gegenteil. Das Bundesforum Männer engagiert sich für eine Balance der vielfältigen Lebens-, Liebes- und Arbeitsverhältnisse von Frauen und Männern und steht für kulturelle und geschlechtliche Vielfalt.“
Thomas Altgeld, Vorstandsvorsitzender BFM
Das Bundesforum Männer hat in den zurückliegenden 10 Jahren mit Stellungnahmen, Handlungsempfehlungen, Projekt- und Gremienarbeit beharrlich die Perspektiven von Jungen, Männern und Vätern in die Familien-, Sozial-, Gesundheits-, und Integrationspolitik eingebracht. Es hat damit das Profil einer gleichstellungsorientierten Männerpolitik als wichtigem Bestandteil einer umfassenden und nachhaltigen Gleichstellungspolitik geschärft. Das Bundesforum Männer versteht sich als eine Lobby, die sich aktiv für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzt und die gleichstellungspolitischen Interessen von Jungen, Männern und Vätern auf der Ebene von Bund und Ländern vertritt.