Kampf gegen Kinderarmut muss zentrales Projekt der neuen Bundesregierung sein

Die Bundesregierung hat bei der Umsetzung einer Kindergrundsicherung versagt. Und auch die Wahlprogramme der Parteien bieten wenig Hoffnung, dass die Einführung einer echten Kindergrundsicherung in der nächsten Legislaturperiode Realität wird. Die Bündnismitglieder rufen daher die Parteien auf, beim Thema Kinderarmut nicht wegzuschauen. 

Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverband VdK Deutschland und Sprecherin des Bündnis Kindergrundsicherung sagt:

Kinderarmut betrifft in Deutschland viel zu viele Kinder – es muss heute, nicht morgen etwas dagegen getan werden. Investitionen in Kitas und Schulen sind wichtig, aber reichen bei weitem nicht aus. Es ist besorgniserregend, dass Kinderarmut in den meisten Wahlprogrammen nur am Rande auftaucht. Lediglich zwei Parteien sprechen sich für eine Kindergrundsicherung aus. Hier müssen die übrigen Parteien deutlich nachbessern. Wir als das Bündnis Kindergrundsicherung fordern die zukünftige Bundesregierung jetzt schon auf, den Kampf gegen Kinderarmut und echte Startchancen zu einem ihrer zentralen Projekte zu machen!

Verena Bentele, VdK

Dr. Dag Schölper vertritt als Geschäftsführer des Bundesforum Männer (BFM) insbesondere die gleichstellungspolitischen Interessen von Vätern und fügt hinzu:

Viele Väter empfinden es als große Belastung, wenn sie ihren Kindern kein Leben ohne Armut ermöglichen können – sei es aufgrund geringer Einkünfte, Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Sie müssen miterleben, wie ihren Kindern gesellschaftliche Teilhabe verwehrt bleibt, weil das Geld hinten und vorn nicht reicht. Diese Situation gefährdet nicht nur die Chancen der Kinder und Jugendlichen, sondern auch die Zukunft unserer gesamten Gesellschaft.

Dr. Dag Schölper, BFM

Das Bündnis Kindergrundsicherung macht sich seit 2009 mit einer wachsenden Zahl von Mitgliedsverbänden für eine echte Kindergrundsicherung stark. Dabei sollen möglichst viele Leistungen gebündelt, automatisiert sowie in ausreichender Höhe ausgezahlt werden. Das Bundesforum Männer ist seit 2017 Mitglied im Bündnis Kindergrundsicherung.

Weitere Infos zum Bündnis Kindergrundsicherung finden Sie hier: www.kinderarmut-hat-folgen.de

Auch Väter sind eine wichtige Wählergruppe • Echte Papas Podcast

Im Interview mit Marco Krahl und Florian Schleinig vom Echte Papas Podcast zieht BFM Geschäftsführer Dag Schölper im Vorfeld der Bundestagswahl ein Fazit der letzten Legislaturperiode – und wagt einen Ausblick. Warum wurden viele Vorhaben, die im Koalitionsvertrag standen, nicht umgesetzt? Weshalb wird Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft zu kurz gedacht? Welche Parteien nehmen im Wahlkampf auch die Interessen der Familien in den Fokus?

Rollenbilder zwischen Wandel und Tradition: Gleichstellungspolitik muss mehr für junge Männer tun, um sie nicht zu verlieren 

Berlin, Das Bundesforum Männer e.V. (BFM) war am 24.1.2025 zum gleichstellungspolitischen Jahresauftakt mit seiner Fachveranstaltung „Männerbilder in Zeiten des Wandels – Bestandsaufnahme und gleichstellungspolitische Perspektiven“ im Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) zu Gast. Im Rahmen der Veranstaltung wurde die vom BMFSFJ beauftragte Studie „Junge Männer im Alter von 18 bis 29 Jahren: Lebensgefühl – Sozialcharaktere – Unterstützung“ vorgestellt. Die Studienergebnisse und die Diskussion zeigen, dass besonders für junge Männer eine Gleichstellungspolitik wichtig ist, die ihnen in den gegenwärtigen Krisenzeiten Orientierung gibt. 

Viele junge Männer fühlen sich mit widersprüchlichen Rollenerwartungen konfrontiert und sind damit überfordert. Gleichzeitig machen sie die Erfahrung, dass auf jeden Fehler, den sie machen, oft sehr heftig reagiert wird. Man darf das nicht ignorieren, sondern als Gesellschaft müssen wir auch für junge Männer – jenseits der Angebote für Kinder und Jugendliche – verlässliche Räume für Austausch, Reflexion und Unterstützung vorhalten. Anderenfalls droht, dass wir viele frustriert sich selbst überlassen.

Thomas Altgeld, Vorstandsvorsitzender des BFM

Neue Studie beleuchtet Perspektiven junger Männer 

Männer stehen heute im Spannungsfeld zwischen neuen Geschlechterbildern und traditionellen Männlichkeitsanforderungen. Diese Gleichzeitigkeit wird als widersprüchlich und verunsichernd erlebt. In Lebensphasen, die von Übergängen und Neuorientierung geprägt sind, kann dies besonders deutlich werden. 

Prof. Dr. Carsten Wippermann vom DELTA-Institut präsentierte Ergebnisse aus der aktuellen Studie „Junge Männer im Alter von 18 bis 29 Jahren: Lebensgefühl – Sozialcharaktere – Unterstützung“. Die qualitative Untersuchung zeigt, dass viele junge Männer bei Unsicherheiten auf traditionelle Männlichkeitsbilder zurückgreifen. Einige tun das ganz bewusst, anderen scheint dies eher ungewollt zu passieren. Für die Politik der Bundesregierung erwächst daraus die Aufgabe, zielgruppenspezifisch gleichstellungspolitische Konzepte und Maßnahmen zu entwickeln.

Thematische Schwerpunkte und Impulse aus Wissenschaft und Politik 

Das BFM setzt sich seit langem für eine Stärkung der Gleichstellungspolitik in Deutschland ein, die auch Jungen und Männer dezidiert adressiert. Das BFM sieht das als zentralen Baustein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Sicherung der Demokratie. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung fanden sich aus Sicht des BFM viele gute Ansätze, die gerade auch für junge Männer wichtige Verbesserungen gebracht hätten. Besonders die Familienstartzeit wäre ein wichtiger Schritt gewesen, um jungen Männern und werdenden Vätern die mehrheitlich gewünschte aktive Teilhabe am Familienleben auf Augenhöhe mit ihren Partnerinnen zu erleichtern. 

Eine moderne Gleichstellungspolitik geht alle an. Deshalb muss Gleichstellungspolitik auch Männerpolitik sein.

Lisa Paus, Bundesministerin BMFSFJ

Neben Bundesministerin Lisa Paus und Prof. Dr. Carsten Wippermann diskutierten Dr. Dag Schölper (Geschäftsführer des BFM), der Buchautor und Männerberater Boris von Heesen sowie die Autorin Dr. Susanne Kaiser über nachhaltige Männlichkeitsbilder und gleichstellungspolitische Maßnahmen. Die Moderation übernahm der Buchautor und Gleichstellungsaktivist Markus Theunert

Ausblick 

Die Veranstaltung machte deutlich: Eine nachhaltige Gleichstellungspolitik erfordert differenzierte Ansätze, die auch die individuellen Bedürfnisse junger Männer berücksichtigt.

Wir müssen Dialogräume schaffen, in denen sich junge Männer mit ihren Unsicherheiten aufgehoben fühlen und gleichzeitig Anreize für ein nachhaltiges Leben jenseits überholter Rollen- und Männerbilder erhalten. Dafür benötigen wir von der Politik mehr Anstrengung bei dem bundesweiten Ausbau von Beratungsangeboten für Jungen, Männer und Väter.

Thomas Altgeld, Vorstandsvorsitzender des BFM

Für weiterführende Informationen, Interviews und Stellungnahmen steht unsere Pressestelle gern zur Verfügung. 

Kürzungen und Unsicherheiten in der Jungen- und Männerarbeit

Die Jungen- und Männerarbeit in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen. Eine aktuelle Mitgliederumfrage des Bundesforum Männer (BFM) zeigt einen alarmierenden Trend: Projekte sind von finanziellen Unsicherheiten und Kürzungen bedroht – eine langfristige Planungssicherheit ist für viele Träger und Organisationen schwierig. Dies gefährdet nicht nur die individuelle Unterstützung von Jungen und Männern, sondern hat auch gesamtgesellschaftlich negative Auswirkungen.  

Jungen- und Männerarbeit stärkt demokratische Werte und sozialen Frieden  

Die Arbeit mit Jungen und Männern leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Sie wirkt präventiv gegen antidemokratische Tendenzen, Rechtsextremismus und Antifeminismus und unterstützt demokratische Werte in unserer Gesellschaft. Das Bundesforum Männer hat seine Mitglieder nach einem politisch turbulenten Jahresende befragt, wie sie in die Zukunft blicken.  

Das BFM fordert die Politik in Kommunen, Ländern und im Bund auf:
„Sichern Sie Fördermittel und Planungssicherheit für eine Arbeit, die gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratische Werte stärkt!“  

Zentrale Ergebnisse der Umfrage

  • Rund die Hälfte der teilnehmenden Mitglieder schätzen ihre aktuelle finanzielle Lage als (sehr) instabil ein.  
  • 12 der 24 Mitglieder haben bereits (leichte) Kürzungen erfahren. Weitere vier Organisationen gaben an, dass die Lage noch unklar sei. Nur acht Organisationen gaben an, dass bei ihnen alles stabil sei. Dies zeigt, dass finanzielle Unsicherheiten für viele ein akutes Thema sind.  
  • Die Mehrheit der Organisationen schätzt die finanzielle Zukunft als „schwer einschätzbar“ ein oder erwartet Kürzungen. Dies zeigt eine weit verbreitete Unsicherheit, die langfristige Planung erschwert.  

„Jungen- und Männerarbeit ist unverzichtbar. Indem wir Männlichkeitsbilder kritisch hinterfragen und positive Perspektiven aufzeigen, stärken wir nicht nur die Betroffenen, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie. Wer Gewalt überwinden will, darf hier nicht sparen. Wer Gender Gaps schließen will, muss hier absichern und nicht abschalten. Die Politik steht in der Verantwortung, jetzt zu handeln, um diese unverzichtbare Arbeit zu sichern.“  

Thomas Altgeld, Vorstandsvorsitzender des Bundesforum Männer

Unsere Forderungen:

  1. Fördermittel sichern: Eine stabile Finanzierung ist die Grundvoraussetzung, um langfristige Projekte zu erhalten.  
  2. Planungssicherheit schaffen: Organisationen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um nachhaltig und zukunftsorientiert arbeiten zu können.  
  3. Gemeinsame Lösungen entwickeln: Politik, Zivilgesellschaft und Organisationen müssen zusammenarbeiten, um Jungen- und Männerarbeit zu stärken.  

6 Forderungen zur Bundestagswahl 2025: Geschlechtergerechtigkeit gelingt nur mit Partnerschaftlichkeit!

Das Bündnis Sorgearbeit fair teilen appelliert an die Parteien, die faktische Gleichstellung von Frauen und Männern endlich mit oberster Priorität umzusetzen. Geschlechtergerechtigkeit beginnt mit der fairen Verteilung unbezahlter Sorgearbeit.

Bündnis fordert Maßnahmen für die partnerschaftliche Verteilung unbezahlter Sorgearbeit

Um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu stärken, muss die Übernahme von Sorgeverantwortung durch Männer gefördert werden. „Wer Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen will, muss bei der gerechten Verteilung unbezahlter Sorgearbeit ansetzen.“

Im Vorfeld der vorgezogenen Bundestagswahl 2025 fordern die 32 Mitgliedsorganisationen des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen, in der nächsten Legislaturperiode sechs Maßnahmen für die partnerschaftliche Verteilung unbezahlter Sorgearbeit endlich umzusetzen:

  1. Bezahlte Freistellungen für informelle Pflege
  2. 10 Tage Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile nach der Geburt eines Kindes mit vollem Entgeltersatz
  3. Partnerschaftliche Ausgestaltung des Elterngeldes
  4. Abschaffung der Lohnsteuerklasse V und Individualbesteuerung für alle
  5. Öffentliche Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen
  6. Schaffung von Rahmenbedingungen für geschlechtergerechte und sorgeorientierte Arbeitszeitmodelle

Die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern ist bis heute nicht erreicht – trotz staatlicher Verpflichtung, diese durch geeignete Maßnahmen aktiv umzusetzen. Dies zeigt sich beispielsweise am Gender Care, Gender Pay oder Gender Pension Gap. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen in Deutschland bewirken die ungleiche Aufteilung von bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Sorgearbeit. Frauen haben dadurch im Vergleich zu Männern geringere Einkommen und Vermögen, weniger wirtschaftliche und politische Macht sowie ein deutlich höheres Armutsrisiko.

Die faktische Umsetzung der Gleichstellung der Geschlechter ist zentral für die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft.

Die vollständigen Forderungen des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen zur Bundestagswahl 2025 sind hier zu finden:

Das Bündnis

Das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen setzt sich für die geschlechtergerechte Verteilung unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf ein. Seine 32 Mitgliedsverbände haben sich zum Ziel gesetzt, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für den Gender Care Gap und seine Auswirkungen zu sensibilisieren und sich für die Schließung der Sorgelücke einzusetzen.

Verbändebrief „Gesetzentwurf zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs“

Eine breite Allianz aus 74 Verbänden hat heute einen gemeinsamen Appell an die Abgeordneten der demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag veröffentlicht. Darin fordern sie die Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf, den interfraktionellen Gesetzentwurf zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs zu unterstützen, den 236 Abgeordnete vor zwei Wochen eingebracht hatten. Das Bundesforum Männer hat den Verbändebrief mitgezeichnet.

73 Verbände fordern Bundestagsabgeordnete zur Zustimmung zum interfraktionellen Gesetzentwurf zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs auf

Die unterzeichnenden Verbände betonen, dass die vorgeschlagene Gesetzesänderung ungewollt Schwangere besser schützt und den rechtlichen Rahmen schafft, um ihre gesundheitliche Versorgung zu sichern. Sie sehen im Entwurf einen wichtigen Schritt, um eine langjährige gesellschaftliche und wissenschaftliche Debatte in konkrete politische Verbesserungen umzusetzen. Auch 80 Prozent der Menschen in Deutschland sind für diese Gesetzesänderung.

„Die Fakten liegen auf dem Tisch, die Argumente sind ausgetauscht, und die Empfehlungen unabhängiger Expertinnen sind berücksichtigt. Jetzt ist die Zeit zu handeln“, heißt es in dem Schreiben.

Eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafgesetzbuches ist lange überfällig. Es geht dabei nicht nur um das Recht von Frauen auf körperliche Selbstbestimmung, sondern auch um eine gesellschaftlich tragfähige Regelung. Die mit dem Gesetzentwurf vorgeschlagenen Änderungen sind ausgewogen und unbedingt unterstützenswert. Als Bundesforum Männer befürworten wir die Initiative – auch weil wir überzeugt sind, dass Gleichstellung nur gemeinsam gelingen kann, mit Respekt vor den Rechten und Bedürfnissen aller Geschlechter.

Thomas Altgeld, Vorsitzender Bundesforum Männer e.V.

Die unterzeichnenden Verbände, Organisationen und Netzwerke appellieren an die Abgeordneten: „Stimmen Sie zu und schreiben Sie Geschichte! Unterstützen Sie ungewollt Schwangere und ihre Ärztinnen und Ärzte!“

Warum es mehr Weltmännertage braucht • SPIEGEL

Bei »toxischer Männlichkeit« weiß jeder, was gemeint ist. Das Konzept der »nachhaltigen Männlichkeit« ist weniger bekannt. Dabei hätte es im November gleich zwei Chancen gegeben, sich darüber zu informieren. Eine Kolumne von Anna Clauß. Aus DER SPIEGEL 48/2024.

Erwähnung des Konzepts der „Nachhaltigen Männlichkeit“ des Bundesforum Männer und Verweis auf den BFM Beitrag zum Internationalen Männertag 2024.

Gewalthilfegesetz und Neuregelung des § 218 müssen jetzt kommen!

Auf Initiative der BAG kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen fordert das Bundesforum Männer gemeinsam mit zahlreichen Frauen- und Fachverbänden die Bundesregierung auf, bis zu den Neuwahlen im Februar 2025 das dringend notwendige Gewalthilfegesetz zu verabschieden. Mit diesem Gesetz können bundesweite Standards für den Schutz und die Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen geschaffen werden. Darüber hinaus unterstützen wir die Forderung nach der Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs durch eine Neuregelung des §218 StGB außerhalb des Strafgesetzbuchs.

Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem

Als Interessenverband für Jungen, Männer und Väter setzen wir uns dafür ein, dass geschlechtsspezifische Gewalt in all ihren Formen bekämpft wird. Wir unterstreichen die Bedeutung dieser Pressemitteilung, weil wir der Ansicht sind, dass Gewalt gegen Frauen und die Gewaltbetroffenheit von Männern keine gegensätzlichen Themen sind. Beide Problematiken erfordern spezifische Lösungsansätze, die parallel verfolgt werden müssen.

Jede dritte Frau in Deutschland erlebt in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Diese alarmierenden Zahlen dürfen nicht länger ignoriert werden. Betroffene Frauen brauchen Schutz und Unterstützung. Gewaltprävention beginnt bei den Ursachen. Daher setzen wir uns auch dafür ein, dass Programme zur Täterarbeit konsequent gefördert werden. Zugleich möchten wir erreichen, dass der Gewaltschutz insgesamt – also auch für gewaltbetroffene Männer – ausgebaut wird.  

Fakten zur Gewaltbetroffenheit von Frauen

Jede dritte Frau in Deutschland erlebt körperliche oder sexualisierte Gewalt.14.000 Frauenhausplätze fehlen bundesweit, während viele Frauen ihren Aufenthalt in Schutzräumen selbst finanzieren müssen.Gewalt kostet jährlich 54 Milliarden Euro an Folgekosten (BMI 2024).

Diese Zahlen zeigen, wie dringend die Politik handeln muss. Mit einem bundeseinheitlichen Gewalthilfegesetz kann ein wirkungsvoller Schutzrahmen für gewaltbetroffene Frauen geschaffen werden, der der Istanbul-Konvention gerecht wird.

Unsere Forderungen an die Politik

  1. Bundesweite Standards: Flächendeckende und bedarfsgerechte Ausweitung der Beratungs- und Schutzangebote für gewaltbetroffene Frauen und Männer.
  2. Einzelfallunabhängige Finanzierung: Frauenhäuser und Hilfestrukturen dürfen nicht länger von regionalen Haushalten abhängen.
  3. Täterarbeit fördern: Gewaltprävention und Täterarbeit müssen integraler Bestandteil eines wirksamen Gewaltschutzes sein.
  4. Selbstbestimmung stärken: Der Schwangerschaftsabbruch muss aus dem Strafgesetzbuch herausgelöst werden, um Frauen echte Entscheidungsfreiheit zu ermöglichen. Wir fordern, dass der Versorgungsauftrag des Schwangerschaftskonfliktgesetzes endlich wirksam umgesetzt wird.

Gewaltprävention geht uns alle an

Unsere Arbeit als BFM zielt darauf ab, die gesellschaftliche Verantwortung für Gewaltprävention stärker ins Bewusstsein zu rücken. Gewalt darf niemals verharmlost oder relativiert werden, unabhängig davon, ob Frauen oder Männer betroffen sind. Nur durch einen ganzheitlichen Ansatz, der Schutz, Prävention und Täterarbeit kombiniert, können wir nachhaltig etwas verändern.

Frauenfeindliche Straftaten steigen deutlich • ZDFHeute

Beitrag zum BKA Bundeslagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“. Interview mit Dr. Dag Schölper, Geschäftsführer des BFM.

Leiden Männer unter dem Patriarchat? • ZDFInfo Instagram

BFM als Quelle im Instagram-Beitrag von ZDFInfo.