Vaterwelten-Team

„Die BFM-Mitgliedschaft bedeutet für uns Sichtbarkeit, Zugehörigkeit und Wirkung.“

Seit 2025 ist die Vaterwelten GmbH ordentliches Mitglied im Bundesforum Männer. Die digitale Community begleitet Väter auf dem Weg zu einer aktiven, präsenten und reflektierten Vaterschaft – und will Gleichstellung neu gestalten. Im Interview sprechen die beiden Gründer Heiner Fischer und Gunter Beetz über die Kraft von Vernetzung, neue Rollenbilder und ihre Mitgliedschaft im Bundesforum Männer.

Was macht Vaterwelten – und auf welche Weise engagiert ihr euch für Jungen, Männer oder Väter?

Gunter Beetz: Kern unseres Angebots ist eine digitale Community, in der Väter sich austauschen, voneinander lernen und neue Kompetenzen entwickeln können. Wir organisieren Online-Treffen, Impulsreihen, interaktive Kurse und stärken Väternetzwerke in Unternehmen. Darüber hinaus unterstützen wir Fachkräfte und Organisationen dabei, mit Vätern besser ins Gespräch zu kommen und eine väterfreundliche Praxis zu etablieren. Denn Gleichstellung gelingt nur, wenn Männer nicht als Zuschauer, sondern als aktive Mitgestalter ernst genommen werden.

Heiner Fischer: Wichtig ist: Vaterwelten ist nicht einfach nur eine Plattform, sondern eine Bewegung für bewusste Vaterschaft und echte Gleichstellung. Wir begleiten Männer und Väter dabei, eine aktive, präsente und reflektierte Rolle in Familie, Partnerschaft und Beruf einzunehmen. Dabei schaffen wir Verbindungen zwischen Lebenswelten – zwischen Vätern und Angeboten der Familienbildung, zwischen Sorgearbeit und Arbeitswelt, zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und persönlicher Entwicklung.

Gleichstellung ist kein Nullsummenspiel. Alle gewinnen, wenn sich Männer verändern dürfen.

Gunter Beetz, Co-Gründer von Vaterwelten

Warum ist es wichtig, Jungen, Männer und Väter zu adressieren und einzubeziehen, um die Gleichstellung aller Geschlechter zu erreichen? Und wie möchtet ihr mit eurer Arbeit dazu beitragen?

Heiner Fischer: Gleichstellung gelingt nur, wenn alle Geschlechter mitgedacht und einbezogen werden. Solange Jungen, Männer und Väter nicht als aktive Teilnehmende verstanden werden, bleibt Gleichstellung ein Projekt, das hauptsächlich von und für Frauen gestaltet wird. Jungen brauchen neue Vorbilder, Männer müssen gesellschaftliche Erwartungen hinterfragen dürfen, und Väter brauchen Raum, in Familie und Care-Arbeit präsent zu sein – ohne Abwertung oder Rollendruck.

Gunter Beetz: Mit Vaterwelten schaffen wir genau diesen Raum. Wir machen die Vaterrolle sichtbar, stärken das Selbstverständnis von Männern in der Familie und unterstützen Organisationen dabei, väterfreundliche Strukturen aufzubauen. Unser Ziel ist eine neue Normalität, in der es selbstverständlich ist, dass Männer gleichberechtigt Verantwortung übernehmen – in der Familie, im Beruf und in der Gesellschaft. Denn Gleichstellung ist kein Nullsummenspiel. Alle gewinnen, wenn sich Männer verändern dürfen.

Was findet ihr am Bundesforum Männer besonders wertvoll – und was bedeutet euch die Mitgliedschaft?

Heiner Fischer: Das Bundesforum Männer ist für uns ein zentraler Ort für Austausch, Vernetzung und politische Mitgestaltung. Es bringt Akteure zusammen, die sich mit unterschiedlichen Perspektiven für Geschlechtergerechtigkeit engagieren – mit dem gemeinsamen Willen, Männer nicht als Problem, sondern als Teil der Lösung zu denken. Wir schätzen besonders den reflektierten Umgang mit Männlichkeit, die Offenheit für Vielfalt und die klare Haltung gegen antifeministische Strömungen.

Gunter Beetz: Für uns als Vaterwelten bedeutet die BFM-Mitgliedschaft Sichtbarkeit, Zugehörigkeit und Wirkung. Sie zeigt, dass wir mit unserer Arbeit nicht alleinstehen, sondern Teil eines größeren Netzwerks sind, das Veränderung möglich macht. In einer Zeit, in der die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Geschlecht oft polarisiert, ist das Bundesforum ein verlässlicher Ort für Dialog, Differenzierung und gemeinsame Haltung.

Über die Vaterwelten GmbH

Im Zentrum der Vaterwelten GmbH steht eine digitale Community, die Austausch, gegenseitige Unterstützung und Weiterentwicklung ermöglicht. Ergänzt wird das Angebot durch interaktive Formate wie Online-Treffen, moderierte Gesprächsrunden, Impulsreihen und Workshops. Darüber hinaus werden Organisationen und Fachkräfte dabei unterstützt, eine väterfreundliche Praxis zu etablieren und Zugänge für Väter in Bildungs- und Beratungsstrukturen zu verbessern.