Meet&Speaks nach der Bundestagswahl

Meet&Speaks nach der Bundestagswahl: Austausch, Analyse und neue Impulse

Mit der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hat sich das politische Koordinatensystem in Deutschland spürbar verschoben. Für uns ein Anlass, direkt im Anschluss mit einer Meet&Speak-Reihe in den innerverbandlichen Austausch zu gehen. An drei aufeinanderfolgenden Donnerstagen kamen Mitglieder des BFM online zusammen, um Eindrücke zur Wahl zu teilen, politische Entwicklungen einzuordnen und neue Impulse für die männerpolitische Arbeit zu diskutieren. Ein großes Dankeschön gilt allen, die teilgenommen und sich eingebracht haben.

Den Auftakt machte das Meet&Speak am 27. Februar. Nur vier Tage nach der Wahl berichtete Thomas Altgeld, Vorstandsvorsitzender des BFM, über aktuelle verbandliche Entwicklungen. Auch kommende Termine, wie die Beteiligung an der UN-Frauenrechtskommission im März, wurden vorgestellt. Einen Schwerpunkt bildete die Mitgliederumfrage zu finanziellen Kürzungen in der Jungen- und Männerarbeit. Die Ergebnisse zeigten eine angespannte Lage: Rund die Hälfte der Organisationen bewertete ihre finanzielle Situation als (sehr) instabil. Auch die Wahlergebnisse wurden beleuchtet – etwa geschlechtsspezifische Unterschiede im Wahlverhalten und Veränderungen im zuständigen Bundestagsausschuss. Der Austausch machte deutlich, wie wertvoll kollektive Einschätzungen und erste politische Lesarten direkt nach der Wahl sein können. 

Queerness, Vaterschaft und die Rolle der Männerpolitik nach der Bundestagswahl

Am 6. März folgte das Meet&Speak Queer@BFM. Im Zentrum stand die Frage, was Queerness für männerpolitische Arbeit bedeutet. Leider konnte Dr. Andreas Heek (Forum katholischer Männer) krankheitsbedingt nicht teilnehmen – als Ersatz stellte er einen schriftlichen Impuls zur Verfügung, der hier heruntergeladen werden kann. Patrick Dörr (LSVD+) gab einen ergänzenden Input zu queerer Vielfalt, Konfliktlinien innerhalb der Community und aktuellen politischen Herausforderungen. In den Breakout-Sessions diskutierten die Teilnehmenden engagiert über Sprache, Sichtbarkeit und neue Allianzen. Viele wünschten sich eine klarere solidarische Haltung gegenüber queeren Menschen – auch als Ausdruck eines modernen Selbstverständnisses von Männerpolitik. Die Offenheit und Tiefe der Diskussion zeigte: Die Lust auf differenzierte, zukunftsgerichtete Debatten ist im BFM da – und wird getragen von den Mitgliedern. 

Den Abschluss der Reihe bildete am 13. März ein Meet&Speak zur Väterpolitik – einem Kernthema des BFM. Volker Baisch (conpadres/Väter gGmbH) stellte in seinem Impuls vor, wie Väter in Unternehmen unterstützt werden können, und welche Rolle Vereinbarkeit aktuell spielt. BFM-Fachreferent Karsten Kassner ergänzte mit einem Überblick über väterpolitische Vorhaben aus den Wahlprogrammen von SPD und CDU/CSU. Auch in dieser Runde wurde offen diskutiert – über Stolpersteine in der Praxis ebenso wie über politische Anschlussstellen. Klar wurde: Die Expertise im Verband ist groß. Die Herausforderung bleibt, sie zu bündeln und in eine gemeinsame Strategie zu überführen. 

Alle drei Meet&Speaks haben auf unterschiedliche Weise gezeigt, wie wichtig Austausch, Positionierung und Perspektivenvielfalt sind. Danke an alle, die dabei waren und das Bundesforum Männer als politischen Ort mitgestalten!