Erstes Austauschtreffen von Verantwortlichen für Männerfragen bei den kommunalen Gleichstellungsstellen
Angeregt durch die Initiative des Bundeforum Männer und mit Hilfe der BAG-kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte fand am 11.10.2023 ein erstes digitales Austauschtreffen von Verantwortlichen für Männerfragen bei den kommunalen Gleichstellungsstellen statt. Zwölf verantwortliche Männer und Frauen kamen zusammen, um sich über ihre Aufgabenstellungen, Herausforderungen und Erfolge auszutauschen.
Gemeinsam stark für männerspezifische Gleichstellungsarbeit!
In einer ersten Vorstellungsrunde erläuterten die Teilnehmenden ihre Motivation und ihre Wünsche für den Austausch. Welche konkreten Erfahrungen und Arbeitsweisen erlebe ich? Welche Angebote kommen gut an, welche weniger? Wie sind die Beauftragten innerhalb ihrer jeweiligen Verwaltungsstrukturen inhaltlich und organisatorisch eingebettet?
Als Startimpuls für den weiteren Austausch gab Dietmar Fleischer, zuständig für “männerspezifische Belange” bei der Gleichstellungsstelle der Stadt Essen, einen kurzen Überblick über seine Arbeitsfelder und Themen. Danach diskutierten die Teilnehmer:innen über ihre eigenen Erfahrungen und gaben Einblick in ihre Aktivitäten. Gute Erfahrungen gibt es beispielsweise mit aktivierenden, handlungsbezogenen Angeboten, um Männer darüber ins Gespräch zu bringen, wie ein Lunchbox-Meeting, Backen für Väter oder Kochabende, eine Fahrradtour nach Feierabend oder meditatives Bogenschießen.
Schnell stellte sich heraus, dass die Arbeitsweisen- und bedingungen der Männerbeauftragten teils sehr unterschiedlich sind. So reicht das Beschäftigungsmaß von Teilzeit bis Vollzeit. Die Stellen sind von Frauen wie auch Männern besetzt. Manche sind außerdem nur für männerspezifische Aspekte der Gleichstellung zuständig, andere für alle Geschlechter.
Auch die Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche sehen teils sehr unterschiedlich aus. Während manche berichteten, u.a. zielgruppenspezifische Events und andere Angebote für die Stadtgesellschaft zu entwickeln und direkte Ansprechpartner:innen für Männer zu sein, haben andere eine interne Funktion, etwa indem sie Politik und Verwaltung in ihrer Kommune zu Männerfragen beraten.
Austauschformat wird verstetigt
Erörtert wurde auch, ob die Teilnehmenden bei der Wahrnehmung ihrer Aufgabe, Männerperspektiven in die Gleichstellungsarbeit zu integrieren, auch auf Widerstände gestoßen sind. Die Mehrheit berichtete von rein positiven Erfahrungen. Die Kolleg:innen hätten erkannt, dass durch einen ganzheitlicheren Zugang alle profitierten. Die mit der thematischen Erweiterung einhergehenden Umbenennung von Frauen- zu Gleichstellungsbeauftragten sei dadurch unproblematisch gewesen.
Zum Ende des Treffens wurde verabredet, das Austauschformat künftig jährlich ein bis zwei Mal durchzuführen und dabei Schwerpunktthemen auf strategischer wie auch inhaltlicher Ebene zu setzen, z.B. zur Istanbul-Konvention.