Foto von Dag Schoelper in einem grauen Anzug

BFM bei der UN-Frauenrechtskommission: Editorial von BFM Geschäftsführer Dr. Dag Schölper

Jungen und Männer müssen auf dem Weg zu Gleichstellung adressiert und eingebunden werden. Dass sich diese Devise bei immer mehr Akteuren durchsetzt, beschreibt Dag Schölper als Highlight seiner Reise zur 68. UN Frauenrechtskommission im März 2024.

Ein besonderes Highlight liegt erst wenige Tage zurück: Für das Bundesforum Männer durfte ich als Mitglied der Deutschen Delegation an der 68. Frauenrechtskommission (FRK) in New York teilnehmen. Die FRK ist die Fachkommission für die Gleichstellung der Geschlechter und für die Förderung von Frauenrechten der Vereinten Nationen. Sie tagt jährlich für zwei Wochen im UN Hauptquartier. In diesem Jahr war das Schwerpunktthema Armut und deren Rolle für die Gleichstellung der Geschlechter und die Teilhabe von Frauen und Mädchen. 

In der ersten Woche fanden vor allem die Generaldebatte und die „Ministerial round tables on the priority theme“ statt. Darin berichteten die Staaten der Welt über ihre Fortschritte und Vorhaben mit Blick auf den Stand der Frauen- und Mädchenrechte und die gleichstellungspolitischen Entwicklungen. Bundesministerin Lisa Paus betonte in ihrer Rede, dass wir uns alle gemeinsam für Armutsbekämpfung, Frauen- und LGBTQ-Rechte sowie gegen Hassrede und Antifeminismus einsetzen sollten. 

Jungen und Männer als strategische Partner für Gleichstellung

Die zweite Woche war neben der Fortführung der Generaldebatte vor allem geprägt von den „Informal consultations on agreed conclusions“. In diesen Verhandlungen geht es um gemeinsame Vereinbarungen, an denen sich die Staaten gleichstellungspolitisch messen lassen wollen. Das am Ende verabschiedete Abschlussdokument erkennt die Rolle von Jungen und Männern als „agents of change“ ausdrücklich an und benennt sie als strategische Partner und Allies auf dem Weg zu Geschlechtergerechtigkeit und Empowerment von Mädchen und Frauen. Das ist ein gutes Zeichen, auch für uns als Verband. 

Neben dieser offiziellen politischen Ebene gab es auch ein großes Angebot für Nichtregierungsorganisationen. Im sogenannten NGO-CSW-Forum fanden über 750 Veranstaltungen statt, um sich zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen. Einige der Veranstaltungen habe ich besucht. Was mich dabei besonders gefreut hat: Auch dort haben viele Akteure erkannt, dass wir für die Gleichstellung der Geschlechter und für bessere Chancen für Frauen und Mädchen zwingend Jungen, Männer und Väter adressieren und einbinden müssen. Dank gilt dabei auch Akteuren wie MenEngage und Equimondo, die sich für diese Perspektive weltweit einsetzen.