Wien, 17. September 2024

Jungenpädagogik, Väterbildung, Männerberatung, Gewalt-, Sucht und Krisenintervention, Sexualberatung u.v.m. Das wachsende Feld der Männerarbeit hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich ausdifferenziert und professionalisiert. Doch noch ist die Versorgung lückenhaft und viele Männer, die nach Beratung für männerspezifische Themen suchen, finden keine Unterstützung.

Männer erreichen, beraten und begleiten

Am 16.-17. September 2024 trafen sich 100 Praktiker:innen und Expert:innen aus dem Feld der geschlechterreflektierten Arbeit mit Männern, Jungen und Vätern für einen länderübergreifenden Austausch in Wien. Die internationale Konferenz stand unter dem Motto „Geschlechterreflektierte Männerarbeit – wirkt, stärkt, spart!” und wurde erstmals gemeinsam von den männerpolitischen Dachverbänden der vier deutschsprachigen Länder ausgerichtet.

„Angesichts der drängenden Herausforderungen unserer Zeit können es sich die westlichen Volkswirtschaften nicht leisten, auf geschlechterreflektierte Männerarbeit als wesentlichen Baustein zur Prävention von Gewalt und zur Verwirklichung umfassender Gleichstellung zu verzichten”, resümierte Markus Theunert von männer.ch den ersten Konferenztag.

Auf der Konferenz wurde an zwei Tagen u.a. diskutiert, wie der Aufbau eines flächendeckenden Angebots von Männerarbeit und -beratung umgesetzt werden kann. Es ging zudem um die Fragen, wie geschlechter- und männlichkeitsreflektierte Kompetenz in vorhandene Beratungsangebote und Beratungsstrukturen implementiert werden sollte und welche Unterstützung Beratende brauchen. In einer gemeinsamen Erklärung richteten die Initiator:innen schließlich Forderungen an die Politik.

Geschlechterreflektierte Männerarbeit für eine nachhaltige Männlichkeit

Die Initiatoren der Konferenz unterstrichen in der Abschlussrede, dass geschlechterreflektierte Männerarbeit wesentlich dazu beitrage, stereotype Geschlechterbilder zu verändern, Gewalt und andere destruktive Verhaltensweisen einzudämmen und damit verbundene Folgekosten zu reduzieren. Deshalb müsse geschlechterreflektierte Männerarbeit als selbstverständlicher Standard begriffen und flächendeckend als Bestandteil der psychosozialen Grundversorgung etabliert werden.

Die internationale Konferenz ist Bestandteil des Projekts «Fostering Sustainable Masculinities» (FOSMA). Dies wird von den Dachverbänden im deutschen Sprachraum Dachverband Männerarbeit Österreich (DMÖ), Bundesforum Männer, Deutschland (BFM), männer.ch aus der Schweiz und infoMann aus Luxemburg getragen und mit finanziellen Mitteln der Europäischen Union im Rahmen von ERASMUS+ unterstützt.

Die männerpolitischen Dachverbände der vier deutschsprachigen Länder:

infoMann Luxemburg | DMÖ Dachverband für Männer-, Burschen-, und Väterarbeit in Österreich | männer.ch Dachverband Schweizer Männer- & Väterorganisationen | Bundesforum Männer e.V.

Medienkontakt:

Bundesforum Männer e.V.
Jan Dreier
Telefon 030 – 275 811 22,
E-Mail dreier@bundesforummaenner.de