Unter dem Motto »Hilfe oder Emanzipation? – Beratung von Männern zwischen Klientenorientierung und gesellschaftlichen Werteverständnissen« fand am 18. November 2022 das 8. Netzwerktreffen Männerberatung statt.
Die Netzwerktreffen dienen dem fachlichen Austausch unter Fachleuten, die in der Beratung von Männern tätig sind. Sie ergänzen das vom Bundesforum Männer e. V. betriebene Beratungsportal männerberatungsnetz.de, mit dem wir die Auffindbarkeit von Beratungsangeboten für Jungen, Männer und Väter erleichtern.
Angebote zur Männerberatung in Deutschland
Nach der Begrüßung und einem Impulsvortrag von Dr. Dag Schölper, referierte Peter Bienwald von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jungen- und Männerarbeit Sachsen e. V. über geschlechterreflektierte Jungenarbeit in Sachsen und den Prozess der Qualitäts- und Standardentwicklung.
Tayfun Guttstadt stellte im Anschluss die Arbeit des Jungenprojektes Heroes® Berlin vor. Das Projekt wendet sich gegen „Unterdrückung im Namen der Ehre“ – also gegen Strukturen in Gesellschaft und Familie, die Menschen ein freies Leben unmöglich machen, weil dies angeblich dem Ansehen der Familie, der Community oder des Landes schaden würde.
Austausch und Vernetzung in Workshops
Die Teilnehmer:innen hatten dann Gelegenheit, sich in vier Workshops zusammen zu finden, und die Frage zu diskutieren, welchen Beitrag eine männlichkeitsreflektierte Perspektive zur Beratung leisten kann und was es braucht, um dies gut in die Beratungsarbeit zu integrieren. Dies wurde beispielhaft in verschiedenen Workshops diskutiert. In Workshop 1 gab Lenza Severin vom Frauencomputerzentrum Berlin einen Einblick in ihre Arbeit mit männlichen Häftlingen. Georg Pohlmann brachte im Workshop 2 Erfahrungen aus der telefonischen Seelsorge mit. Tayfun Guttstadt brachte sich als Experte in Workshop 3 mit ein. Und last but not least stellte Bundesforum Männer-Fachreferent Karsten Kassner in Workshop 4 das Thema „Väter-/Paarberatung zu Elterngeld & Elternzeit“ vor.