Am 20. August ist Christian Bliss beim Laufen an der Spree in Berlin zusammengebrochen und gestorben. Die Nachricht hinterlässt uns fassungslos und traurig und erinnert uns, wie fragil das Leben sein kann.

Wir haben Christian als Mitarbeiter im BFM-Projekt „movemen“ kennen- und schätzen gelernt. Vom Mai 2016 bis Januar 2018 hat er hier die geschlechterreflektierte Arbeit mit männlichen Flüchtlingen wesentlich mitgestaltet und das Team des Bundesforums insgesamt bereichert.

Im Anschluss an seine hauptamtliche Tätigkeit war er dem Bundesforum Männer weiterhin verbunden und hat sich in der Fachgruppe Jungen und junge Männer engagiert. Nicht nur dort fehlt er mit seiner zugewandten und ausgleichenden Art, Beziehungen einzugehen und zu gestalten.

Schon lange davor hatte Christian sich dem Thema der Geschlechterrollen und der männlichen Sozialisation verschrieben. In Trainings und Seminaren für Männer lotete er einerseits die Grenzen unserer gemäßigten Männlichkeit aus, und lehrte und lebte andererseits Empathie, Kreativkraft und Gewaltfreie Kommunikation.

Wir behalten Christian als einen in Erinnerung, der einen hohen Anspruch an Miteinander und Integration verfolgte und oft auch verwirklichen konnte. In Spannungen und Konflikten suchte er nach guten Lösungen und dem Weg ins Freie.

Christian ist mit nur 45 Jahren verstorben, er hinterlässt einen achtjährigen Sohn. Und viele Projekte und Ideen, die nun unerledigt bleiben müssen. Viel zu früh musste er den unausweichlichen Weg aus dieser Welt gehen.