Das Bundeskabinett hat am 16. September 2020 verschiedene Verbesserungen beim Elterngeld beschlossen. Diese müssen nun noch durch Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Unter der Überschrift „Die neue Elterngeld-Reform. Mehr Partnerschaftlichkeit, mehr Flexibilität, weniger Bürokratie“ hat Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey die wesentlichen Änderungen vorgestellt: Ein zusätzlicher Monat Elterngeld bei Frühchen, mehr Teilzeitmöglichkeiten und Erleichterungen bei den Partnerschaftsbonusmonaten sowie einige Vereinfachungen bei der Berücksichtigung der Einkünfte vor Geburt sowie bei Nachweispflichten.
Das Bundesforum Männer findet: Im Detail gibt es viele sinnvolle Änderungen. Ein großer Wurf ist aus der Elterngeld-Reform allerdings nicht geworden. Um mehr Partnerschaftlichkeit bei der Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit zwischen den Eltern zu erreichen und die Väterbeteiligung weiter zu erhöhen, bräuchte es deutlich weitreichendere Veränderungen. Insbesondere:
- die Ausweitung der Partnermonate,
- stärkere Erleichterungen für den Elterngeldbezug von Getrennterziehenden und, begleitend dazu,
- die Einführung einer bezahlten Vaterschaftsfreistellung nach Geburt als eigenständiger familienpolitischer Leistung, wie in der EU-Vereinbarkeitsrichtlinie verankert.
Ja, das würde auch Geld kosten. Das Bundesforum Männer hält dies aber für eine gute und auch notwendige Zukunftsinvestition, um aktive Vaterschaft zu fördern, Partnerschaftlichkeit zu erleichtern und insgesamt den Gender Care Gap abzubauen.
- Mehr Informationen zur Elterngeldreform auf den Seiten des BMFSFJ
- Stellungnahme des Bundesforum Männer zum Entwurf der Elterngeld-Reform (März 2020)
- Positionierung des Bundesforum Männer gemeinsam mit anderen Verbänden zur EU-Vereinbarkeitsrichtlinie (April 2019)