04. November | Berlin: Equal Pay ist nicht nur eine Frage der Solidarität mit Frauen, sondern der grundlegenden gesellschaftlichen Geschlechtergerechtigkeit.Das Bundesforum Männer setzt sich ein für Equal Pay, weil es um eine gerechte Bezahlung von Frauen geht und eine geschlechterunabhängige Verteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit, die andere Lebensentwürfe für Männer und für Frauen ermöglicht!

Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen bringt gerade auch für Männer viele Chancen:

  • Mehr Partnerschaftlichkeit
    Erst gleiche Einkommensverhältnisse von Frauen und Männern eröffnen die Chance, Männer von der gesellschaftlich zugewiesenen Haupternährerrolle zu entlasten.
  • Mehr Zeit für Kinder und Familie
    Equal Pay ermöglicht Männern, mehr Sorgearbeit zu übernehmen und aktiv ihre Kinder zu begleiten. Sorgearbeit kann so zu einem selbstverständlichen Element in weiblichen wie männlichen Lebens- und Erwerbsverläufen werden.
  • Mehr Selbstverwirklichung
    Mit Equal Pay können unterschiedliche Lebensentwürfe und Familienmodelle gelebt werden und Berufswahl und Berufsleben jenseits von Rollenklischees und „typischen“ Männer- oder Frauenberufen gestaltet werden.
  • Mehr Unabhängigkeit
    Wenn sich Sorgetätigkeiten und Erwerbsarbeitszeiten von Männern und Frauen angleichen sowie unbezahlte Sorgearbeit in der Alterssicherung honoriert werden, werden Frauen und Männer unabhängiger und freier in ihrer Lebensgestaltung, auch im Alter.

    Auftaktforum Equal Pay Day 2020 am 04.11.2019 in Berlin

Die Anerkennung eines Vereinbarkeitsbedarfes von Männern über den Lebensverlauf hinweg ist, insbesondere im beruflichen Alltag, immer noch keine Selbstverständlichkeit. In vielen Unternehmen klafft eine große Lücke zwischen den familienfreundlichen Verlautbarungen in bunten Broschüren und den Realitäten eines Verfügbarkeitsanspruches der  Unternehmenskulturen, insbesondere der informellen. Werdende Väter und pflegende Männer werden noch zu selten über ihre Rechte und Möglichkeiten informiert, die Hürden für Erziehungszeit über die zwei „Papamonate“ hinaus sind eher hoch, die Angst vieler Männer vor einem Kariereknick groß. Es braucht starke und proaktive Maßnahmen und aufsuchende Angebote für Männer – innerhalb und außerhalb der Unternehmen – um die tiefverwurzelten Rollenverständnisse deutlich zu machen und Männer zu unterstützen, Erwerbs- und Sorgearbeit besser miteinander zu verbinden.

Wir setzen uns ein für eine gleichstellungsorientierte Gestaltung der Erwerbs- und Sorgearbeit. Für ein Erwerb-und-Sorge-Modell, welches es allen Menschen unabhängig vom Geschlecht ermöglicht Erwerbs- und Sorgearbeit zu verbinden, im gesamten Lebensverlauf. Wir setzen uns ein Männer zu gewinnen: weil Männer selbst von Gleichstellung profitieren UND weil Gleichstellung Männer als gestaltende Akteure braucht. Dazu engagieren wir uns auf allen politischen Ebenen, eine gleichstellungsorientierte Männerpolitik zu verankern, sichtbarer und bekannter zu machen und mit Frauen- und Gleichstellungspolitiken zu vernetzen.