Berlin, 18. Juni 2018. Mehr Väterbeteiligung steht auf europäischer Ebene zur Abstimmung. Das Bundesforum Männer sieht in dem aktuellen Vorschlag für die EU-Vereinbarkeitsrichtlinie die große Chance, die Vereinbarkeitssituation von erwerbstätigen Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen zu verbessern.

Der Vorschlag der Richtlinie wird auf der Sitzung des Europäischen Rates „Beschäftigung, Sozialpolitik, Gesundheit und Verbraucherschutz“ am 21. und 22. Juni 2018 beraten werden. Das Bundesforum Männer sieht mit Sorge, dass die vorgeschlagenen Regelungen in den Verhandlungen abgeschwächt werden könnten.

„Die Bundesregierung muss hier unbedingt unterstützend wirken, damit europaweit einheitliche Standards möglich werden und die Position von Vätern in Deutschland und in Europa in Vereinbarkeitsfragen gestärkt wird“, fordert Martin Rosowski, Vorsitzender des Bundesforum Männer.

Vor allem der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub nach der Geburt sowie die Einführung von vier individuell nicht übertragbaren Monaten für Mütter und Väter im Rahmen der jeweils nationalen Elternurlaubsregelungen stärken Väter in ihrer Verantwortung für familiale Sorgearbeit. „Dies kommt unmittelbar auch den Müttern und Kindern zugute und ist ein wesentlicher Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter“, erklärt Rosowski weiter.

Im April 2017 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige vorgelegt. Die vorgeschlagenen Regelungen sollen einheitliche Standards innerhalb der Europäischen Union schaffen.