„Challenging norms, changing ways – gender equality work with boys and young men“ so das Motto der 4. Internationalen Männerkonferenz (International Conference on Men and Equal Opportunities, ICMEO), die am 15. und 16. Mai 2018 in Stockholm stattfand. Im Vergleich zu den Männerkonferenzen der vergangenen Jahre war die diesjährige Konferenz deutlich internationaler. Deutlich wurde: In allen Ländern, aus denen Vertreter_innen aus Regierungsorganisationen und NGOs teilgenommen haben, wird aktiv diskutiert, wie Männer stärker in Gleichstellungspolitik einbezogen und politisch berücksichtigt werden können.

Bei den Zugängen zu Männerpolitik bzw. der Rolle von Männern in der Gleichstellungspolitik gibt es durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Aber bei der Vorstellung vieler konkreter Projekte, die sich an Jungen und Männer richten, wurde deutlich, dass Gleichstellungspolitik auf einer praktischen Ebene auch die spezifischen Bedarfe auf Seiten der Männer sieht und adressiert. Insofern bot die Konferenz eine gute Gelegenheit, um von anderen Projekten, Modellen und Zugangswegen zu lernen und sich hier zu vernetzen.

Schwerpunkt des ersten Tages waren Überlegungen und Diskussionen, wie Männer politisch in den Prozess der Gleichstellung mit einbezogen werden und Normen von Männlichkeit verändert werden können. Die Bundesregierung war durch Christine Morgenstern, Abteilungsleiterin Gleichstellung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend neben Regierungsvertreter_innen weiterer Länder auf dem Podium vertreten.

Am Vormittag des zweite Konferenztages fanden parallele Workshops zu den Themen „Challenging norms through education“, „Young men, care-giving and health“ sowie „Stereotypical norms of masculinity a cause of violence“ statt. Am Nachmittag wurde unter anderem darüber diskutiert, wie Männer sich in die #metoo Debatte einbringen können und welche Verantwortung sie hier haben. Zudem wurde ein Blick auf Männlichkeit und Geschlechtergerechtigkeit in arabischen Ländern geworfen und abschließend darüber diskutiert, wie das Thema Gleichstellung und Männer in den nordischen/skandinavischen und baltischen Ländern weiter vorangebracht werden kann. Eine zentrale Frage dabei war, auch und gerade im Hinblick auf #metoo, wie stereotype Bilder von Männlichkeit als ein Hintergrund für Gewalt in nationalen Aktionsplänen zur Prävention von Gewalt gegen Frauen angesprochen werden kann.

Das ausführliche Programm kann als PDF heruntergeladen werden: icmeo-programblad-8-maj

Auf der ICMEO Webseite finden sich weitere Eindrücke der Konferenz.

Das Bundesforum Männer hat sich gefreut, bei der 4. Internationalen Männerkonferenz dabei zu sein!

Foto: Christine Morgenstern, Abteilungsleitern Gleichstellung im BMFSFJ, und Martin Rosowski, Vorsitzender des Bundesforum Männer