Berlin, 22. Februar 2018. Das Bundesforum Männer fordert auf der Fachveranstaltung „Männerpolitische Perspektiven in der neuen Legislaturperiode“ von der zukünftigen Bundesregierung, dass Männer als gleichstellungspolitische Akteure bei der Umsetzung der Vorhaben des Koalitionsvertrages in allen Politikfeldern ausdrücklich einbezogen werden.

„Jungen und Männer werden als Teil der Gleichstellungspolitik genannt. Das ist gut, aber zu wenig“, kommentiert Martin Rosowski, Vorsitzender des Bundesforum Männer, den Entwurf des Koalitionsvertrages zwischen CDU/CSU und SPD. „Im Vergleich zum vorherigen bleibt der aktuelle Koalitionsvertrag in der Gleichstellungs- und Männerpolitik hinter den Ansätzen der letzten Bundesregierung zurück“, so Rosowski weiter.

Aus Sicht des Bundesforum Männer enthalten die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen wenig Impulse für moderne Geschlechterbilder. Es ist sehr bedauerlich, dass Anreize für ein einseitiges Ernährer-Modell, wie das Ehegattensplitting, nicht abgebaut werden. Ebenso werden Ideen aus dem aktuellen Entwurf der EU-Vereinbarkeitsrichtlinie nicht aufgegriffen, etwa die Einführung einer Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt eines Kindes oder eine stärkere paritätische Ausgestaltung der Partnermonate beim Elterngeld. Im vorliegenden Koalitionsvertrag finden sich keine Vorhaben zu expliziter Jungenarbeit oder zu Aktivitäten, um mehr Männer in soziale Berufe zu bringen. Eine weitere Leerstelle ist Männergesundheit, hier fehlt der Genderbezug bei den Maßnahmen im Bereich Gesundheit und Pflege.

„Geschlechtergerechtigkeit ist nur zu erreichen, wenn Frauen wie Männer in allen Politikfeldern gleichermaßen explizit berücksichtigt werden“, resümiert Rosowski abschließend. Wenn die zukünftige Bundesregierung Jungen und Männer im Rahmen einer zeitgemäßen Gleichstellungspolitik tatsächlich in den Blick nehmen wolle, komme es nun darauf an, bei der Umsetzung der politischen Vorhaben konkret zu werden.

Das Bundesforum Männer hat zur Fachveranstaltung „Männerpolitische Perspektiven in der neuen Legislaturperiode“ Vertreter_innen aus Politik und Verbänden in das IG Metall Haus in Berlin eingeladen, um über gleichstellungsorientierte Jungen-, Väter- und Männerpolitik zu diskutieren.

Kontakt:
Dr. Dag Schölper
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